Zum Abschluss des Blaskapellentreffens spielte die Blasmusik Etzel-Kristall. Mit hervorragenden Einlagen der Solisten überzeugten sie auf ganzer Linie. Bild Kurt Fässler
Zum Abschluss des Blaskapellentreffens spielte die Blasmusik Etzel-Kristall. Mit hervorragenden Einlagen der Solisten überzeugten sie auf ganzer Linie. Bild Kurt Fässler

Musik

Vier Blaskapellen erfreuten die Besucher

Zum 14. Mal fand das Blaskapellentreffen, organisiert durch Etzel-Kristall, im Ybrig statt. In den letzten Jahren übernahmen abwechslungsweise die Feldmusikgesellschaften von Ober- oder Unteriberg die Festwirtschaft.

Dieses Jahr traf man sich in der Turnhalle Moos in Oberiberg. Immer wieder gelingt es den Leuten von Etzel-Kristall, Blaskapellen einzuladen, die sich formell und musikalisch unterscheiden und für eine volle Stunde das Publikum unterhalten. Der Reigen eröffnete die Blaskapelle Turicum, benannt nach der römischen Bezeichnung von Zürich und gegründet im Jahre 1975, also vor 40 Jahren. Ihre Devise hatte von Beginn weg nicht den Ehrgeiz, zu den Topformationen zu gehören, aber zu jeder Zeit ihr Publikum zu begeistern. Dafür seien sie Schweizermeister im «Überhöcklen». Ihre musikalischen Vorträge wussten zu gefallen, wie zum Beispiel der Walzer Dorfglocke. Die Trompete eröffnete das Stück und setzte immer wieder wie der Glockenklang ein, angenehm überraschend war die kurze Gesangsbegleitung. Im Gegenzug kam man in den Genuss eines Blues mit Klarinettensolo. Ausdrucksstark spielten sie das Ave Maria mit schönem Posauneneinsatz.

Märchenhafte Stimmung

Ganz schön mährisch war die «Blaskapelle MP13» eingestellt. Sie fanden sich 2009 zusammen und wie der Titel andeutet bestehen sie aus 13 Leuten, mit dabei der Leiter Peter von Euw. Obwohl der Name Zürich, seien sie aber «Zürioberländer»! Ihr Auftritt begann mit einem Klarinetten-Duett, «Die Verliebten». Die beiden Klarinettisten hatten sich mitten unter das Publikum gemischt und wurden nach den ersten Melodien von ihren Kameraden auf der Bühne unterstützt, um in eine temporeichen Polka einzustimmen. Eine märchenhafte Stimmung verbreitete sich in der Halle bei den subtilen Klängen von «Moos und Farnkraut». Ganz anders ertönte der böhmische Boogie; Rhythmisch, präzise und heissblütig, dieser löste eine stürmisch Zugabe aus. Zu guter Letzt animierten die Musikanten das Publikum zum Mitklatschen und brachten Hochstimmung mit dem bekannten «Deutschmeister-Marsch». Die MP13 haben ihr Konzert stehend vorgetragen und waren unglaublich gut.

Feinschmecker-Polka

Die kleine Pause für den Kapellenwechsel «Rhybuebe» war angebracht. Diese Formation wurde 1974 aus der Musikgesellschaft Stein (im Fricktal) gegründet. Erst später entstand der Name Blaskapelle «Rhybuebe». Seit 2001 spielt die Formation unter der Leitung von Christian Aeschbacher im böhmisch-mährischen Stil, wobei aber auch Schweizer Kompositionen nicht fehlen dürfen. Eine Polka im gemächlichen Tempo beruhigte die Gemüter der Zuhörer, ebenso die Feinschmecker-Polka von Ernst Mosch. Abwechslung brachte der böhmische Schlagzeug-Marsch mit dem fulminanten Auftakt, wo sich im Laufe des Spiels der Schlagzeuger immer wieder in Szene setzen konnte. Rassig und mit gutem Tempo kam auch die Polka mit Herz und Schwung daher. Der Höhepunkt ihrer Darbietungen erspielten sie mit dem bestbekannten Ohrwurm «Ein halbes Jahrhundert», der mit grossem Applaus verdankt wurde.

Sensationelle Soli

Wie üblich trat als Abschluss der Konzertreihe «Etzel-Kristall» auf. Unter der Leitung von Toni Gräzer kam man nochmals in den Genuss von vielen beliebten und teils bekannten Stücken. Es würde viel zu weit führen, alle aufzuzählen, einige Rosinen aus dem Kuchen aber seien erlaubt. So der «Maxlaner Zigeunermarsch», ein solistisches Stück mit schnellem Tempo, teils orientalisch mit tollem Trompeteneinsatz. Oder «Die Gipfelstürmer» mit Einsatz von zwei Posaunen und einer Bassposaune. Einmal mehr zeigte Zachi Kälin sein hohes Können als Solist mit der Trompete beim tempogeladenen «S'Flügelhorn im Rucksack». Ein weiteres Kunststück erbrachte Sylvan Arnold, Tenorhorn, mit seinem sensationell vorgetragenen Solo in «Souvenir». Stürmisch um Zugabe wurde applaudiert bei der offiziellen letzten Polka «Hendrikova». Es folgte «Amorada» mit dem unheimlich tempogeladenen Klarinettensolo und wer könnte «Auf der Vogelwiese» besser spielen als Etzel-Kristall, die damit den endgültigen Abschluss unter riesigen Beifallsstürmen beendeten. Nicht nur die Sonne vergoldete den Tag, nein den vielen Ausflüglern war einmal mehr ein tolles musikalisches Erlebnis vergönnt. Man darf sich auf das

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

12.04.2016

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