Lydia Marty tritt am kommenden Freitag mit den Forstberg-Jutzern auf dem Einsiedler Klosterplatz auf. Bild zvg
Lydia Marty tritt am kommenden Freitag mit den Forstberg-Jutzern auf dem Einsiedler Klosterplatz auf. Bild zvg

Musik

«Vermutlich jutzte ich, bevor ich sprechen konnte»

Am kommenden Freitag spielen auf dem Klosterplatz die Forstberg-Jutzer Oberiberg mit Präsidentin Lydia Marty. Im Anschluss tritt die Band Empty Bottles auf, in der ihre Tochter singt.

Lukas Schumacher: Wenn das Wetter passt, dann stehen am kommenden Freitag die Forstberg-Jutzer Oberiberg auf dem Klosterplatz. Können Sie mir Ihre Jodelformation kurz vorstellen?

Lydia Marty: Unsere Jutzer-Gruppe gründeten wir im Jahr 2015 und gehören seither der Gemeinde Oberiberg an. Wir haben aktuell elf Sängerinnen und Sänger. Wir singen mit Vorliebe unsere hiesigen, traditionellen Lieder und Jutze, wie sie unsere Vorfahren schon gesungen haben. Das widerspiegelt sich auch in unserem Jutzer-Outfit, dem Älpler Sunntigsgewand. Wir sind aber auch offen für Neues. So durften wir schon bei einigen Projekten mitwirken, wie zum Beispiel mit «Slivoo» oder «DIANA». Wir sind wie eine grosse Familie. Die Harmonie und Ehrlichkeit schätzen wir sehr untereinander.

Seit wann jodeln Sie?

Seit ich weiss. Diese Eigenschaft wurde mir von meinen Eltern in die Wiege gelegt. Vermutlich jutzte ich, bevor ich sprechen konnte (lacht).

Was gefällt Ihnen am gemeinsamen Jodeln?

Wenn wir alle in der Reihe stehen und unsere Stimmen zusammen «klingen» – wie unser Dirigent Urs so schön sagt – dann stellt es einem die Härchen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Und dann natürlich die Freundschaft, die wir pflegen.

Jodeln Sie auch gerne alleine?

Ich jodle am liebsten mit meiner Jodler-Kollegin Monika Marty zusammen, wir sind ein total eingespieltes Team und das in Begleitung von unserem Männerchor, den Forstberg-Jutzern. Wenn alleine, dann nur auf dem Heukran (lacht).

Ihre Formation hat aktuell elf Mitglieder. Ist das genug oder könnten Sie noch ein paar Stimmen gebrauchen?

In einer kleineren Formation, wie wir es bewusst sein möchten, hört man jede Stimme. Das hat seinen Reiz. Unterstützung können wir jedoch gebrauchen. Wir proben jeden Donnerstagabend im Steinbächli in Unteriberg. Interessierte dürfen sich also gerne bei uns melden.

Worauf dürfen sich die Besucher am Freitag auf dem Klosterplatz freuen?

Auf einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend mit uns und den Empty-Bottles. Sie sind eine tolle Band mit coolen Liedern, meine Tochter ist die Sängerin. Wir haben das Programm zusammen gestaltet. Mit dem Blauring-Verein Einsiedeln als unseren Gastwirt wird der Abend perfekt abgerundet. Wir hoffen nun auf gutes Wetter mit viel Publikum. Bisher hatten die Vereine leider nicht so viel Glück und es musste einiges abgesagt werden.

Ist das Ihr erster Auftritt seit Langem?

Nein, wir durften zum Glück bereits Auftritte wahrnehmen, da vom letzten Jahr viel verschoben wurde.

Waren Proben in letzter Zeit möglich?

Ja, da haben wir uns «an die Säcke» gemacht! Wir passen unser Repertoire jährlich neu an. Das muss dann sitzen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit ausser Jodeln sonst noch gerne?

Am liebsten verbringe ich die Zeit mit meiner Familie und Freunden.

Welches ist Ihr Lieblingslied?

«Dr alt Älpler», geschrieben von meinem Grossonkel Melk-Toni Heinzer. Der Text berührt mich jedes Mal und löst tief in mir drinnen etwas aus. Genauso wie beim Alpauf- oder abzug, wenn das Vieh mit seinen «Trychlä» den ihm bekannten Weg voranschreitet. Da wird jedes Mal ein Funke in mir entzündet. Das kann man nicht beschreiben. «Mängisch fühlt mer so viel, dass mer gar nümmä dänkä cha.»

Einsiedler Anzeiger / Lukas Schumacher

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.08.2021

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