Esther Schaudt-Kälin sammelt als Eventmanagerin die Handys für die Fremdbetreuung in der Mobilekrippe «Klingelspatz» ein. Bild Lilo Etter
Esther Schaudt-Kälin sammelt als Eventmanagerin die Handys für die Fremdbetreuung in der Mobilekrippe «Klingelspatz» ein. Bild Lilo Etter

Bühne

Handy genossen Fremdbetreuung

«Schlüsselreiz» nennt Kabarettistin Esther Schaudt-Kälin ihr neuestes Soloprogramm, mit dem sie auf Einladung der Kulturkommission der Gemeinde Freienbach am Freitagabend im «Café Roswitha» in Pfäffikon gastierte. Das Publikum amüsierte sich köstlich.

Dass das eigene Kind heute zuweilen zum mit grösster Hingabe geplanten und durchgeführten sinnstiftenden Projekt gerät, nahm Esther Schaudt-Kälin aufs Korn und führte in ihrem Programm augenzwinkernd vor, was dabei dennoch schief gehen kann. Doch zuerst sammelte sie in der Rolle einer Eventmanagerin mit Bachelor of Mobile Care einige Handys zur Fremdbetreuung während der Vorstellung in der Mobilekrippe «Klingelspatz» ein. Rührend kümmerte sich die Managerin um allfällige Trennungsängste der Besitzer und tröstete sie mit dem vielseitigen Programm, das den Handys etwa mit dem Klingeln im Kreis geboten würde.

Leben mit Kindern fordert heraus

Schaudt zeigte als ebenfalls «bekinderte» Frau volles Verständnis für den Alltag und die Sorgen heutiger Eltern. Alles werde für die Förderung der Sprösslinge getan, damit diese einen optimalen Start ins Leben haben. Das reiche von Kinesiologie über Osteopathie bis zur Maltherapie. In der Rolle einer modernen Mutter überliess sie die Wahl von Vaters Auto der Tochter; deshalb fahre er jetzt mit einem rosaroten Smart mit «Hello Kitty»- Design herum. Oder sie organisierte die einzigartige Geburtstagsparty für den Nachwuchs mit dem ultimativen Event eines echten Einsatzes der Feuerwehr. Diese starke Ausrichtung auf das eigene Kind könne die Eltern jedoch an ihre Grenzen bringen. So outete sich Schaudt als Mutter mit Migrosaktionshintergrund und einem Burnout durch die Sammelmania. Seither gehe sie nur noch einkaufen, wenn sie von einem Careteam begleitet werde. Die Handys überstanden ihre Fremdbetreuung derweil bestens. Zum Schluss durften als Überraschung alle Zuhörer ihr Gerät hervornehmen und gemeinsam im abgedunkelten Raum die Displays zu einem Kinderlied leuchten lassen.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

29.10.2012

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