Sergio Sardella gewann nicht nur den Comedy Award, sondern auch den Publikumspreis. Bild Tanja Holzer
Sergio Sardella gewann nicht nur den Comedy Award, sondern auch den Publikumspreis. Bild Tanja Holzer

Bühne

Sergio Sardella sahnte ab

Der zwölfte Comedy Award blieb am Freitagabend in der Schweiz. Sergio Sardella hat ihn und den Publikumspreis mit herzlichem Südländerhumor im «EventDome» in Pfäffikon verdient.

Die Alltagskomik der Agglomeration siegte am Freitagabend im «EventDome». Publikum und Jury waren sich am diesjährigen Comedy Award einig und verliehen Sergio Sardella, dem «eingebürgerten Italo- Schweizer mit EU-Pass und CH-Identität», gleich beide Auszeichnungen. Freudig schwenkte der feurige Südländer zum Sieg die Schweizer Fahne, den Publikumspreis und den Award. Seine beiden Geschichten über die Italienreise im Fiat 131 überzeugten mit Alltagskomik aus den 70er-Jahren und Vernetzung zur Gegenwart. Auf dem Dach schmolzen die Eukalyptus- Dröpsli zum Sauna-Aufguss, und wegen den «Bumscontainern» der Holländer brauchte die Familie von Luzern bis zum Gotthard ganze zehn Stunden. Kindersitze gab es keine, die Hutablage genügte dem kleinen Sergio damals für ein Nickerchen. «Früher war alles besser? Hör auf!» – Sardella bewies bei aller Komik auch eine philosophische Seite – «Es war einfach anders».

Bluetooth istTarnung

Die zwei anderen Finalisten waren die Deutschen Frank Fischer und Andreas «Spider» Krenzke. Fischer beschrieb die humoristische Seite vom Zug fahren und Radio hören. Bluetooth beschrieb er als optimale Tarnung von Verrückten. Mit diesem Knopf im Ohr könnten Selbstgespräche geführt werden, ohne deswegen als verrückt abgestempelt zu werden, wusste Fischer. Krenzke prophezeite eigenartige Alltagsmassnahmen im Zusammenhang mit organischer Kleidung. Werden wir eines Tages unsere organische Kleidung füttern müssen wie Hunde und Katzen? «Bring bitte Mantel-Futter mit», könnte es bald vor dem Shopping erklingen. Und für die Lederjacke gibt’s ein Bier? Müssen wir uns bald mit Anziehsachen auseinander setzen, die schmatzen, rülpsen und schnarchen? Seine ausgetüftelten Szenarien waren witzig, raffiniert und rassig.

Parship und Teddybären

Ebenfalls auf der Bühne standen an diesem Abend Stéphanie Berger, die als kesse Siebenjährige frech den Mund und Teddybären schwang. Renate Coch aus Deutschland verstrickte sich in der statistischen Parship-Hochrechnung. Mit dem 73,5. Kaffee und Blinddate seien die Abogebühren der Partnersuchseite endlich gegenfinanziert – aber der echte Schatz sei deswegen noch nicht gefunden. Die vier Mitglieder von Vocal Recall brachten eine Boygruppe inklusive Frau sowie musikalischen Humor in den «EventDome». Als Moderator führte Standup- Comedian Stefan Büsser durch das Programm. Hinter dem fachkundigen Jurytisch sassen heuer Sandra Studer, Caspar Fiert, Christoph Haering, Caroline Rasser, Angelo Stamera und Martin Vincenz. Bewerber für den 13. Comedy Award im Jahr 2012 können sich bereits jetzt beim Veranstalter Danny Gundelfinger vormerken lassen.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt / Tanja Holzer

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Bühne

Publiziert am

23.05.2011

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