Tanz, Klänge und Umgebung kommunizierten beim Atelier von German Benz am zweiten Performance-Abend intensiv miteinander. Karin Minger eröffnete im Atelier-Garten die Veranstaltung mit ihrer tänzerischen Improvisation «Unorte». Bild Tanja Holzer
Tanz, Klänge und Umgebung kommunizierten beim Atelier von German Benz am zweiten Performance-Abend intensiv miteinander. Karin Minger eröffnete im Atelier-Garten die Veranstaltung mit ihrer tänzerischen Improvisation «Unorte». Bild Tanja Holzer

Bühne

Sinnlicher Genuss für die Augen

Am Donnerstag und Samstag boten vier Performances mit Klang und Bewegung den Besuchern des Künstlerateliers von German Benz ein besonderes, ästhetisches Erlebnis. Die Bühne Fasson Lachen war zum zweiten Mal Gast auf dem Steinfabrikareal in Pfäffikon.

Töne spüren, ertasten, bewegen und untermalen. Am Donnerstag- und Samstagabend fanden in und um das Künstleratelier von German Benz auf dem Steinfabrikareal in Pfäffikon vier zauberhafte Performances statt. Die Bühne Fasson Lachen war zum zweiten Mal zu Gast. Zu sphärischer Musik von Tim Kleinert eröffnete Karin Minger im Garten des Ateliers die Veranstaltung mit der tänzerischen Improvisation «Unorte». Ihr Tanz trat in Dialog mit dem Kunstgarten, schmiegte sich an German Benz’ Skulpturen, mystisch verschmolzen Bewegung und Ton, harmonisierten mit der Umgebung, um kurz darauf mit mechanischen Aspekten eckige Gegenakzente zu setzen.

Zwiesprache mit Klängen

Mit der zweiten Performance, «Move 1», führten die Tänzerin Angela Stöcklin und Marie-Cécile Reber die besondere Kommunikation weiter. Rhythmus und Geräusche, manchmal zaghaft ertastend und dann dynamisch jagend, zogen durch den Raum. Mitten drin Stöcklin, die sich im wechselnden Licht der musikalischen Führung hingab, die Klänge in der Bewegung ergründete, mit ihnen Zwiesprache hielt, ihr Blick stets die besondere Atmosphäre des Moments untermalend. Die Klänge erreichten holzig und steinig die Ohren, pur und rein, jeglichem Glamour entzogen. Im Licht zeichneten sich die Konturen der Tänzerin ungeschminkt. In der Stille wurde die Bewegung schlussendlich zur Herausforderung für die Musik.

Faszinierendes Spiel, das berührte

In der dritten Performance, «Umschwärmt», brachten Gabi Glinz, Alex Robert, Ferco Dregelyvari und Yvonne Meier die Ästhetik von Bewegung und Ton auf den Punkt. In der abgedunkelten Galerie zeigten sie ein berührendes, faszinierendes Spiel, das, aus einem Lichtpunkt am Körper geboren, sich über die Projektion an die Wand vermehrte, der Bewegung folgte, sie herausforderte oder betonte. «Dazwischen» war die letzte Vorstellung. Cathy von Eck, Karin Minger und Angela Stöcklin ertasteten Zwischenräume, schufen mit Handpads, die an Lautsprechern angeschlossen waren, aus der Bewegung heraus einen speziellen Klangteppich. Eines hatten alle vier Performances gemeinsam: Sie waren ausserordentlich ästhetisch, ein sehr sinnlicher Genuss für die Augen.

Am 26. und 28. August jeweils um 19.30 Uhr macht «Ein Fest der Daheimgebliebenen» den Abschluss des Performance-Sommers bei German Benz. Der Abend wird ein spezieller Empfang, der Besucher zu Heimkehrern macht, und sie werden mit einem Nachtessen bewirtet.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Bühne

Publiziert am

23.08.2010

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