Im Theaterstück von Christina Teuber konnte es durchaus vorkommen, dass sich Vampir und Mensch auf einem Friedhof trafen und über die Welt plauderten. Bild zvg
Im Theaterstück von Christina Teuber konnte es durchaus vorkommen, dass sich Vampir und Mensch auf einem Friedhof trafen und über die Welt plauderten. Bild zvg

Bühne

Wenn Vampire in die Schweiz immigrieren

Die einen gestalten ein Bilderbuch, andere forschen im Chemielabor – und Christina Teuber aus Wilen hat gleich ihr eigenesTheaterstück geschrieben und umgesetzt. Am Donnerstag wurde die Öffentlichkeit in der Aula der Kantonsschule Ausserschwyz Zeuge von «Blutige Integration».

Eine tote Anna Bolika, die Boygroup Lovecats und Simonetta Saugaruga: Sie alle gehören zu einer Welt, die von Vampiren eingerannt wird. Besonders hart getroffen hat es die Schweiz. «Diese blutsaugenden Ungeheuer vermehren sich wie Eintagesfliegen. Und dann nehmen sie uns auch noch die Arbeit weg, weil sie nie Ferien brauchen, nie krank sind und auch die Pension wegfällt», argumentiert Herr Wüterich. Er vertritt in der Fernsehsendung Arena die Schweizerische Vampirbegrenzungs-Partei (SVP), die auch eine Masseneinwanderungsinitiative lancierte.

Vegetarische Vampire

Ihm gegenüber stehen Bundesrätin Simonetta Saugaruga und der Chef der Pro-Vampir-Partei, die beide mit der Kündigung des Vampir-Freizügigkeitsabkommen drohen. Zudem müssten die Menschen keine Angst haben, ausgesaugt zu werden, gäbe es doch auch Spaghettivampire, die sich vegan ernähren. Und auch was die Integration betrifft, hätten sie eine Lösung: Integrationskurse, in denen die Blutsauger Menschenverstand lernen sollten. Inmitten dieser hitzigen Diskussion bricht plötzlich ein Streit unter den vier Sprechern aus, und die Situation eskaliert. Die Arena muss abgebrochen werden. Dabei wäre doch alles so einfach: «Zuhören» heisst die Lösung für alle Probleme. «Doch die ist viel zu banal, als dass sie funktionieren könnte, denken die Menschen», gibt einVampir am Ende der Aufführung zu bedenken.

Journalismus statt Schauspielerei

Christine Teuber wollte eigentlich nach der Matura eine Schauspielschule besuchen. «Aber da mir der Beruf zu unsicher ist und ich lieber im Team arbeite, als mich egoistisch gegen andere durchzusetzen, habe ich mich dagegen entschieden», begründet die 18-Jährige ihren Entscheid, nun doch Journalismus zu studieren. Dem Theater als Hobby wird sie aber treu bleiben – zum Glück, denn die zahlreich erschienenen Zuschauer waren von dem Stück und dem Können der sieben Schauspieler, allesamt Kantischüler, hell begeistert. «Ich bin ehrlich gesagt fast ein wenig erschrocken, als ich die vielen Leute sah. Deshalb freut es mich umso mehr, dass alles so gut geklappt hat», sagt die Wilerin und ist froh, dass mit der Aufführung endlich auch ihre Freunde und Bekannte sehen konnten, woran sie die vergangenen Monate gearbeitet hat.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Bühne

Publiziert am

22.09.2014

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