Kunst & Design
Das ganze System hängt an einem einzigen Faden
Im Raum für Kultur – Atelier Jäger in Pfäffikon fand am Donnerstagabend die Vernissage der Ausstellung «Instabil» mit dem Künstler René Habermacher und Kunstinteressierten statt.
Seit der Finanzkrise im Jahre 2008 beschäftige ihn das Thema Gleichgewicht, meinte der sympathische Grafiker, Designer und Künstler René Habermacher an der Vernissage vom Donnerstagabend. Während er noch am Kreieren seiner neusten Installation war, wurde er von den Ereignissen überholt, die Systeme kamen nahe ans Kollabieren. Genau dies zeigt sein Werk auf eindrückliche Weise.
Zug und Gegenzug
Steine und Juteschnüre halten die Bretter, die das System darstellen, im labilen Gleichgewicht. Stösst ein Besucher an einen Stein oder reisst eine Schnur, kippt das Brett. Genau so sei es doch heute, alles hänge im Prinzip an einem Faden. Zug und Gegenzug halten das Gleichgewicht. Die ersten verwitterten Holzplanken stehen noch relativ gerade auf dem Boden, sie sind quasi im stabilen Gleichgewicht. Doch jedes weitere Brett der Installation neigt sich ein bisschen tiefer gegen den Boden, die Spannung steigt, die Schnüre und die Steine, kommen an ihre Grenzen. Wäre der Raum grösser, könnte man diese Installation fortsetzen und darstellen, wie es irgendwann wieder aufwärts geht, wie die Bretter steiler werden, wieder ins Gleichgewicht kommen. Doch das zeigt der Künstler nicht, der Betrachter kann sich das selber vorstellen. Dreidimensionale Ausdrucksform An der Vernissage war auch der Luzerner Künstler Achim Schroeteler anwesend, der bei der Laudatio seine Sicht auf das Werk darlegte. Habermacher erklärte, dass er von Schroeteler viel gelernt habe. Er selber sei durch seinen Beruf als Typograf, Grafiker und Designer hauptsächlich mit zweidimensionalen Formen beschäftigt. Durch seinen Kollegen habe er den Zugang zur dreidimensionalen Ausdrucksform gefunden.
Der Weg in den Raum für Kultur – Atelier Jäger im Areal der Steinfabrik in Pfäffikon lohnt sich für Kunstinteressierte. Die Installation kann noch bis am 5. Juli betrachtet werden, und zwar Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Hans Ueli Kühni
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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