Die Macht der Worte: Wege zur gewaltfreien Kommunikation

Passend zum Thema der Ausstellung im Vögele Kultur Zentrum «Was Macht mit uns macht» und der Zusatzausstellung «Die Macht der Erzählung» fand am Mittwochabend ein Vortrag zum Thema achtsamer Kommunikation statt.

Auch Worte haben Macht, erklärte die Kommunikationsexpertin Vera Heim in ihrem Kurzworkshop im Seminarraum des Kulturzentrums am Mittwochabend. Die Veranstaltung sollte den Teilnehmenden dabei helfen, Beziehungen zu stärken, leichter mit Widerständen umzugehen und mehr Klarheit in herausfordernden Gesprächssituationen zu gewinnen. Und dies vermittelte die Expertin Vera Heim mit der «gewaltfreien Kommunikation», oder auch «Nonviolent Communication», welche, ein von Marshall B. Rosenberg entwickeltes Handlungskonzept ist. Vera Heim kennt nicht nur die Methode, sondern auch den Erfinder. Sie durfte von Marshall B. Rosenberg persönlich lernen und zusammen mit ihm Workshops geben. Nun hat die Kommunikationsexpertin eine eigene Praxis in Küsnacht, das Seminarhuus am Goldbach, wo sie sich zusammen mit ihren zwei Kolleginnen, Susanne Ledergerber-Lanz und Brigitte von Burg, zum Ziel gesetzt hat, Menschen darin zu unterstützen, aus eigener Kraft, mit ihren eigenen Ressourcen und Lösungen ihre gewünschten Ziele zu erreichen.

Die 4 Schritte … Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte

Vera Heim erzählte von vier Schritten, die zur achtsamen Kommunikation beitragen: Dass es eine Sprache gibt, die trennt, und eine, die verbindet. Und dass es in der gewaltfreien Kommunikation darum geht, sich miteinander zu verbinden. Die Teilnehmenden wurden aktiv mit eingebunden, zusammen wurden die Wirkungen gewisser Worte erforscht und gelernt, was es heisst, zuerst seinen Kommunikationskompass auszurichten, anstatt sofort zu reagieren. Die Expertin verteilte ein Praxis-blatt, auf dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Fall schilderten, der sie gerade beschäftigte. Sinn der Übung war es, zuerst eine Beobachtung zu formulieren, danach sein Empfinden aufgrund der Beobachtung und daraus sein Bedürfnis herauszufinden und im vierten Schritt mit einer klaren Bitte zu kommunizieren, was man vom Gegenüber braucht. «Der Schlüssel zur bewussten Kommunikation ist die Vorbereitung auf ein wichtiges Gespräch», erzählte Vera Heim aus eigener Erfahrung. Sie selbst fragte sich schon, als sie noch im Telefonverkauf arbeitete: «Ist das Manipulation?» Nein, kam sie zum Schluss: «Der Zauber ist die innere Klarheit», verriet sie den Teilnehmenden im Laufe des Abends. Der Kurzvortrag war nur ein kleiner Einstieg in die Nonviolent Communication. Das Seminarhuus am Goldbach feiert diesen Samstag, den 31. August, sein 20-Jahr-Jubiläum und lädt zu weiteren spannenden Workshops zum Thema achtsamer Kommunikation ein. Die Ausstellung «Was Macht mit uns macht» kann noch bis zum 22. September besucht werden. Danach folgt eine Ausstellung zum Thema «Arbeit», verriet Svenja Marocchini, Verantwortliche für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit beim Vögele Kultur Zentrum, als sie sich bei Vera Heim für den spannenden Abend bedankte.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Sabrina Grüebler