Im Künstlergespräch: (v.l.) Mitarbeiterin Simone Kobler, Künstlerin Jenny Brockmann und Stiftungsrätin Agnes Vögele. Bild zvg
Im Künstlergespräch: (v.l.) Mitarbeiterin Simone Kobler, Künstlerin Jenny Brockmann und Stiftungsrätin Agnes Vögele. Bild zvg

Dies & Das

Im Gespräch mit Künstlerin Jenny Brockmann

Im Vögele Kulturzentrum in Pfäffikon stellt zurzeit die Künstlerin Jenny Brockmann ihre Werke zur Schau.

Die in Berlin lebende, 41-jährige, Künstlerin Jenny Brockmann sprach am Sonntag im Vögele Kultur Zentrum über ihre künstlerische Forschung zum «Irreversiblen Moment».Sich im Detail mit einem Zeitpunkt auseinanderzusetzen, der ein einschneidendes Ereignis markiert und der zwei komplett unterschiedliche Strukturen trennt, fasziniert sie. Als bildende Künstlerin begegnet sie diesem «Point of no Return»,wie er in den Geisteswissenschaften genannt wird, immer wieder. Wenn sie beispielsweise einen Stein bearbeitet, an der Form feilt und Material abträgt, dann habe genau so ein Strukturwandel stattgefunden, erklärte sie. «Die Form des Steines hat sich unumkehrbar geändert.» So geht es Jenny Brockmann in ihrer künstlerischen Forschung darum, dem Wesen der Veränderung nachzuspüren.

Wenn der Funke springt …

Sie arbeitet dafür eng mit Wissenschaftlern aus verschiedensten Disziplinen zusammen und lenkt dabei den Blick auf das Visuelle, wenn sie diesen Kippmoment zu erfassen sucht. So auch in ihrer Installation «TIME 201 16 1», die in der aktuellen Ausstellung zum Thema Zeit im Vögele Kultur Zentrum gezeigt wird. Diese Arbeit ist am Miller-Urey-Experiment von 1953 angelehnt, das die Entstehung organischer Moleküle in der Uratmosphäre simuliert. Die Künstlerin hat sich aus diesem Experiment nur ein Detail,nämlich den Funkenüberschlag, herausgegriffen, so dass der Betrachter die Zeitlichkeit der elektrischen Entladung erfährt.

Teil der künstlerischen Forschung

Doch Jenny Brockmann brennt darauf, mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Denn in ihrem Projekt zum «Irreversiblen Moment» geht es vor allem darum, die Möglichkeit zu bieten, genau hinzuschauen, etwas bewusst wahrzunehmen, beziehungsweise sich einer Sache gewahr zu werden. Dies geschehe oftmals über Kommunikation. Der Austausch mit anderen (Fach-)Personen sei daher für ihr Projekt unerlässlich. Und so endete das Künstlergespräch mit Jenny Brockmann mit einer angeregten Diskussion überdie Zeit, über den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt… und das Publikum wurde ganz nebenbei Teil ihrer künstlerischen Forschung zum «Irreversiblen Moment».



Die Ausstellung «alles zur zeit – Über den Takt, der unser Leben bestimmt.» läuft noch bis am 24. September.

Infos

www.voegelekultur.ch

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (pd)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

13.06.2017

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www.schwyzkultur.ch/sPfcq5