Die Einsiedlerin Esther Schaudt-Kälin stand nur in der ersten Runde der Comedy Awards mit «Elternsorgen» auf der Bühne. Bild Tanja Holzer
Die Einsiedlerin Esther Schaudt-Kälin stand nur in der ersten Runde der Comedy Awards mit «Elternsorgen» auf der Bühne. Bild Tanja Holzer

Dies & Das

In Runde 1 war schon Schluss

Der 13. Comedy-Award beglückte am Freitagabend den deutschen El Mago Masin als Jury-Sieger, Johnny Burn mit dem Publikumspreis und 300 Zuschauer mit einem köstlichen Abend im «Seedamm Plaza» in Pfäffikon.

El Mago Masin (Wolfgang Masin) ist auch Bauchrednerpuppe, bewegt die Lippen, redet aber mit dem Bauch. Seine Schweinegrippe tauft er um in Elfenschnupfen, und mit dem Hepatitis-ABC sang er sich prompt in die Herzen der Comedy-Jury. Oder war es der Tupperware-Dildo, den er ebenso einfallsreich zu besingen vermag? Vielleicht auch die Rastas, die ihm bis zum Po reichen? Er gewann auf jeden Fall am Freitagabend im «Seedamm Plaza» den 13. Swiss Comedy Award und trägt den Sieg somit ins deutsche Nürnberg.

Keine Fortune für Esther Schaudt

Esther Schaudt-Kälin, die gebürtige Einsiedlerin, schied nach der ersten Runde aus. Ihre Begabtenförderung in Blockflöten-Improvisation und Nasenbohren – die Alltagssorgen von Eltern ganz durchschnittlich begabter Kinder – war witzig. Schaudt vermochte sich jedoch nicht für die zweite Runde zu qualifizieren. Ebenso schied Manuel Wolff aus. Sein Philosophieren über sinnvolle Werbe-Dankeschön und das Gassigehen mit Hund, Kind oder Delfin war lustig, jedoch vielleicht ein bisschen zu wenig bissig?

Fünf Deutsche und zwei Schweizer

Der stille Alexey Mironov mit russischem Blut war der Dritte, der nur einmal auf der Bühne stand. Seine Pantomime war ausdrucksstark, ästhetisch wie auch amüsant anzusehen. In seinem Mix aus Clowning-Techniken und modernem Theater fehlte für die Finalqualifikation vermutlich die entscheidende Comedy-Würze. Von den sieben Teilnehmenden auf der Comedy-Bühne stammten fünf aus Deutschland. Johnny Burn (Mav Bun) eroberte als zweiter Schweizer mit seinen Mundartsongs die Herzen und gewann den Publikumspreis. Er als smarte «One Man Boy Group» aus Südost-Malters wusste, es sei nicht alles tanzbar, was «chlöpft und tätscht». Doch sein souliger Song über das Teppich-Einschäumen «tätschte» recht sexy, musikalisch wie auch vom Witz her überzeugend. Das Ensemble Weltkritik mit Maxim-Alexander Hofmann und Bettina Prokert traten als arbeitslose Jungakademiker auf, die allerhand über die Angst zu singen wussten. Sie verstanden ihren Auftrag darin, in die traurige Schweiz etwas Humor zu bringen. Gymmick, der letzte im Comedy-Bunde, hob sich ebenso ab vom Comedy-Allerlei. Sein Humor war wirklich spezieller Art und genau deswegen auch tatsächlich köstlich. In seinen Reimen begingen süsse Tiere Suizid – «Ein Delphin schwimmt nicht lange in Terpentin» – oder explodierten allerhand Frisuren.

Topmoderation

Ein Highlight des Abends war bestimmt auch die gekonnte, charmante Moderation von Sergio Sardella, der im letzten Jahr den Jury-Award sowie den Publikumspreis gewonnen hatte. Dani Gundelfinger, «Vater» des Swiss Comedy Awards, hat den Zuschauern auch mit der 13. Auflage einen starken Comedy-Abend geboten, der mit einer Aftershow-Party gesellig endete.

Ensiedler Anzeiger / Tanja Holzer

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SchwyzKulturPlus

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Publiziert am

08.05.2012

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