In gemütlicher Runde diskutierte man in Pfäffikon über die Zukunft der Kulturszene Höfe. Bild Christina Teuber
In gemütlicher Runde diskutierte man in Pfäffikon über die Zukunft der Kulturszene Höfe. Bild Christina Teuber

Dies & Das

Kulturlandschaft Höfe: Wie sieht die Zukunft aus?

Ist das kulturelle Angebot für Jugendliche in den Höfen gross genug? Muss man etwas ändern oder verbessern? Mit diesen Fragen beschäftigten sich das Publikum und einige Gäste aus der Kulturszene in Pfäffikon.

Ziel des heutigen Austausches ist es, die Höfe interessanter zu machen», sagte Chorleiter Alexander Seidel, der die Diskussion moderierte, am Anfang des Abends im reformierten Kirchgemeindehaus in Pfäffikon. Der gebürtige Deutsche hatte sich damit hohe Ziele gesetzt. Um die Diskussion anzuregen, bediente sich der Moderator an einem Beispiel unseres grossen Nachbarn Deutschland.

Beispiel aus Deutschland

Beim Jugendtanzprojekt «Rhythm is it» arbeiteten 250 Schülerinnen und Schüler aus Berliner Problemschulen mit einem Choreographen zusammen. Dabei probten sie für eine Aufführung des Balletts «Le sacre du printemps» mit den Berliner Philharmonikern. Alexander Seidel, der selber Teil des Projekts war, meinte: «Es ist erstaunlich, wie das Projekt den Jugendlichen Selbstvertrauen und Hoffnung gab.»

Wer muss Kultur vermitteln?

Von Deutschland zurück in die Schweiz. Wie sieht es in den eigenen Reihen aus? Ist die Kulturlandschaft Höfe genug ausgeprägt? Was könnte man allenfalls verbessern? Die kleine, aber sehr gemütliche Diskussionsrunde wagte sich gemeinsam mit den eingeladenen Gästen Marco Steiner (Säckelmeister Gemeinde Wollerau), Thomas Dietziker (Musikschulleiter Feusisberg-Schindellegi), Urs Bamert (Dirigent und Klarinettist), Willy Honegger (Musikschulleiter Freienbach) und Martin Albrecht (Musikschulleiter Wollerau) an grosse Fragen heran. Denn bei einem war man sich einig: Wenn man sich jetzt nicht für die Jugend im Bereich Kultur einsetzt, dann wird es in 40 Jahren viele leere Konzertsäle geben.Aber was ist das Entscheidende, damit sich Jugendliche in Kunst und Kultur engagieren? Laut Urs Bamert ist das ganz einfach: «Es braucht Leute, die sich mit Herzblut für die Jugend einsetzen und ihnen einmalige Erlebnisse ermöglichen.»

Eltern als Vorbilder

Dabei spielen aber nicht nur die Fachkräfte eine wichtige Rolle, auch die Eltern seien entscheidend für die Zukunft der Kultur in den Höfen. «Eltern sind die Vorbilder. Sie leben den Kindern etwas vor, das diese dann auch in gewissen Punkten übernehmen », sagte Martin Albrecht. Wenn das Engagement der Eltern fehle, sei es kein Wunder, dass Kinder lieber vor dem Computer sitzen. Bei der Frage, welche Rolle die Schule dabei übernehmen sollte, war das Publikum gespalten. Auf der einen Seite sei Schule der zentrale Ort, um ein grosses Allgemeinwissen zu vermitteln und den Horizont zu erweitern. Andererseits könne man aber auch nicht alles auf die Schule abschieben. Und natürlich sei die Ausbildung der Lehrer beispielsweise auf dem Gebiet Musik oft mangelhaft.

Ausgeprägt und vielfältig

Der Blick von aussen, verkörpert durch ein Ehepaar aus Südafrika, das vor ein paar Jahren in die Schweiz gezogen ist, zeigt aber, dass das Angebot in den Höfen sehr ausgeprägt und vielfältig ist. Alle Diskutierenden waren sich nach diesem Austausch einig: Das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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Publiziert am

30.01.2015

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