In Diskussionsrunden konnten fruchtbare Ideen und Konzepte für die Lösung der lokalen Kulturraum-Problematik erarbeitet werden. Bilder: Rahel Hefti
In Diskussionsrunden konnten fruchtbare Ideen und Konzepte für die Lösung der lokalen Kulturraum-Problematik erarbeitet werden. Bilder: Rahel Hefti
Kantonsrätin Verena Vanomsen reichte nicht nur einen politischen Vorstoss zur Kulturraum-Problematik ein, sondern engagierte sich auch aktiv während der Veranstaltung.
Kantonsrätin Verena Vanomsen reichte nicht nur einen politischen Vorstoss zur Kulturraum-Problematik ein, sondern engagierte sich auch aktiv während der Veranstaltung.

Dies & Das

Kulturschaffende leiden unter Raumnot

Das Fehlen von geeigneten Räumlichkeiten für Kulturschaffende wird im Kanton Schwyz schon länger diskutiert. Im Rahmen der sogenannten «Echo-Veranstaltungen Kulturraum» lud das Amt für Kultur des Kantons Schwyz nun in mehreren Bezirken zur Diskussion. Vergangenen Mittwoch ging die letzte Gesprächsrunde in Pfäffikon über die Bühne.

Das Echo war sprichwörtlich gross, als das Amt für Kultur zur letzten der insgesamt fünf «Echo-Veranstaltungen Kulturraum» nach Pfäffikon lud. Rund 40 Kulturschaffende und Kulturinteressierte fanden sich am vergangenen Mittwoch im Schlossturm ein. Ziel war es, die Bedürfnisse und Meinungen der lokalen Kunstszene in Erfahrung zu bringen und zu bündeln, damit diese letztlich in einem Kulturraum-Bericht zusammengeführt werden können. Der Bericht wiederum wird der kantonalen Kulturkommission vorgelegt und soll aufzeigen, wo bezüglich Räumlichkeiten für die Produktion und die Präsentation von Kultur kantonal wie lokal Handlungsbedarf besteht.

Unbefriedigende Situation

«Der Kanton ist sich bewusst, dass die Situation im Moment unbefriedigend ist», erklärte Regula Koch vom Luzerner Büro „Schnittstelle Kultur“, die mit der Erarbeitung des entsprechenden Berichts betraut wurde. Ohne das aktive Engagement der Betroffenen könne jedoch kaum etwas erreicht werden. Im Rahmen von methodisch und didaktisch sehr gut konzipierten Gruppen- und Plenumsdiskussionen konnten letztlich fruchtbare Ideen und Konzepte entwickelt werden.

Ungeeignete Mehrzweckräume

Die Grundanliegen wurden an diesem Abend sehr klar definiert. Die Anwesenden machten darauf aufmerksam, dass in der Umgebung zwar zahlreiche öffentlich nutzbare Mehrzweckräume existieren, diese aber oft zu multifunktional konzipiert sind, als dass sie den Bedürfnissen von unterschiedlichen Kulturveranstaltungen gerecht werden könnten. Dass beispielsweise ein in suboptimaler Umgebung aufgeführtes Konzert in einem akustischen Drama enden kann, weiss jeder, der bereits einmal einem solchen beigewohnt hat. Es gehe folglich darum, Räumlichkeiten bereitzustellen, die sich ausschliesslich den Anforderungen der zu präsentierenden Kunst in all ihren Facetten verschreibt und auch zu einem Ort der Begegnung werden könnte. Spannende Synergien zwischen den verschiedenen Kunstsparten und attraktive Anlässe wären nur zwei Folgen davon.

Fehlende Räume

Eine weitere Grundproblematik bestehe im Fehlen geeigneter Produktionsräume. «Gerade nicht etablierte Künstler und Junge können sich aufgrund der Mietpreise kaum einen geeigneten Raum leisten und sehen sich dazu gezwungen, in andere Kantone auszuweichen. Dass die Region dadurch Kunstschaffende verliert und das lokale Kulturangebot darunter leidet, scheint bis anhin zu wenig registriert worden zu sein.» Im Schlussbericht sollen gemäss Koch alle diese Aspekte einen hohen Stellenwert erhalten. Die ebenfalls anwesende Kantonsrätin Verena Vanomsen plädierte zudem dafür, dass sich die Kulturschaffenden aus ihrer Position des Einzelkämpfertums heraus bewegen und sich zur Durchsetzung ihrer berechtigten Anliegen organisieren. Dazu sollen alle verfügbaren demokratischen Mittel genutzt werden.

March-Anzeiger und Höfnewr Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

25.09.2009

Webcode

www.schwyzkultur.ch/EAQrQD