Dies & Das
Literatur
Märchen zum Aufwachen für Erwachsene
Am Sonntag fand im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon eine Märlistunde für Erwachsene statt, in der die Märchenerzählerinnen Monika Wieland und Rahel Roth die Besucher dazu aufforderten, aufzuwachen.
Was wäre das Leben ohne Erwachen?» Und zwar nicht das Erwachen am Morgen, sondern Erwachen im Sinne von etwas Realisieren, etwas Verstehen. Mit diesem Thema haben sich die beiden Märchenerzählerinnen Monika Wieland und Rahel Roth vertieft auseinandergesetzt. Im Rahmen der Ausstellung «Schlaf gut» im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon haben sie auf eindrückliche Weise gezeigt, dass das Erkennen des Wesentlichen nicht immer einfach ist. Tagträumen ist besonders schön Während ein Märchen für Kinder vor allem dem Einschlafen dient, sollen Erwachsene im Gegensatz dazu eher aufwachen. So haben die beiden ausgebildeten Märchenerzählerinnen die Besucher aufgefordert, ihre Ohren zu spitzen und ihre Herzen zu öffnen, um eben das Wesentliche erkennen zu können. Die bekannten Volksmärchen wurden dabei nicht nur gekonnt und mit viel Leidenschaft vorgetragen. Die Bandbreite der ausgesuchten Geschichten reichte auch von humorvoll bis hin zu nachdenklich: So war eine Frau auf der Suche nach dem Geheimnis des ewigen Lebens, eine Prinzessin heiratete nur, weil ihr Wunsch einer blauen Rose erfüllt wurde, die jedoch in Wahrheit weiss war, und eine dritte fand dank eines vermeintlichen Wundertrankes ihr Eheglück wieder. Untermalt von den sphärischen Klängen eines Monochords entführten Wieland und Roth die Besucherinnen und Besucher in eine Welt, in der träumen nicht nur erlaubt,sondern sogar erwünscht ist. Und so waren die beiden zwar froh, dass während ihrer Märlistunde niemand eingeschlafen ist, sie wünschten den Besuchern aber trotzdem einen guten Schlaf: «Denn träumen – insbesondere am Tag – ist besonders schön».
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Yasmin Jöhl
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