Die Autoren und Mitarbeiter des Projekts, (v. l.) Martin P. Schindler, Michael Tomaschett, Urs Niffeler, Regula Steinhauser-Zimmermann, Werner Wild und Dölf Wild zeigten im Pfäffiker Schlossturm ihr neues Werk. Bilder Tobias Humm
Die Autoren und Mitarbeiter des Projekts, (v. l.) Martin P. Schindler, Michael Tomaschett, Urs Niffeler, Regula Steinhauser-Zimmermann, Werner Wild und Dölf Wild zeigten im Pfäffiker Schlossturm ihr neues Werk. Bilder Tobias Humm
Der Schlossturm in Pfäffikon steht am Schnittpunkt der alten Verkehrswege. So empfahl er sich besonders gut für die Präsentation des neuen Kulturführers «Linth, Seez, Limmat und mehr». Bild zvg
Der Schlossturm in Pfäffikon steht am Schnittpunkt der alten Verkehrswege. So empfahl er sich besonders gut für die Präsentation des neuen Kulturführers «Linth, Seez, Limmat und mehr». Bild zvg

Dies & Das

Neuer Kulturführer über eine alte Region

Ein neuer Kulturführer soll auf die Geschichte der Region neugierig machen. Er geht mit einem neuen Kulturverständnis an alte Aufgaben heran.

Ein Industrielehrpfad, das Ritterhaus in Bubikon, Schieferbrüche im Glarnerland oder jüdische Wandmalereien in Zürich. Sie alle fanden Eingang in den neuesten Kulturführer des Vereins «Archäologie Schweiz». Diese Publikation nimmt sich dem Gebiet zwischen Unterengstringen im Limmattal, dem St. Galler Rheintal, dem Zürcher Oberland und dem Glarnerland an.

Pfäffikon an Kreuzung

Weshalb die Auswahl auf diese Region gefallen ist und was die Gemeinsamkeiten sind, erklärte der Projektleiter Urs Niffeler so: «Diese Region, die heute in vier Kantone zerfällt, war einst ein zusammenhängender Kulturraum entlang der Handelswege von Basel und Konstanz nach Italien und zu den bündnerischen Pässen.» In alter Zeit hatte die Stadt Zürich demnach noch nicht die dominierende Rolle in der Region wie heute.Nicht aus Zufall fand die Präsentation im Schlossturm Pfäffikon statt. Er liegt an der Kreuzung einst wichtiger Handelswege.

Nichtschriftliche Quellen

Der Verein «Archäologie Schweiz» hat sich mit seinen 2000 Mitgliedern zum Ziel gesetzt, archäologische Arbeit nach modernen Kriterien zu betreiben und zu unterstützen. Einst hiess er «Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte». Der heutige Name passt zum heutigen Verständnis. Archäologie wird verstanden als Erforschung der Geschichte von nichtschriftlichen Quellen. Alles, was sich im Boden und in Gebäuden versteckt und eine Auskunft über Vergangenes geben kann, liegt im Fokus moderner Archäologen. Dabei wird das Zeitfenster bis in die jüngste Vergangenheit geöffnet, wo die Infanteriefestung Grynau in Tuggen und die Spinnerei Wirth in Siebnen beschrieben werden. Oft kommen bei der Erforschung kriminalistische Methoden zum Einsatz, wenn es um die Datierung und Deutung von Funden geht.

«Linth, Seez, Limmat und mehr»

Da bei den Objekten oft keine schriftlichen Dokumente vorliegen, muss anhand von Bau- oder Malstilen erraten werden, aus welcher Zeit etwas stammt und wozu es gedient haben könnte. Der neue Führer «Linth, Seez, Limmat und mehr» ist in Zusammenarbeit mit den Kantonsarchäologen der betreffenden Kantone entstanden und enthält Informationen zu 116 Objekten, die von allgemeinem Interesse sind. Öffnungszeiten, Zugangswege, genaue Koordinaten und vieles mehr findet man zu jedem Objekt am Ende der Beschreibung. Erhältlich ist der Führer im Internet, oder er kann bei jeder Buchhandlung bestellt werden.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

13.01.2012

Webcode

www.schwyzkultur.ch/Bp3JbW