Der Pavillon of Reflections wird der Öffentlichkeit für verschiedenste Veranstaltungen offen stehen. Bild zvg
Der Pavillon of Reflections wird der Öffentlichkeit für verschiedenste Veranstaltungen offen stehen. Bild zvg

Dies & Das

Pfäffikon erhält ein neues kulturelles Wahrzeichen

Der schwimmende Pavillon der Manifesta 11 in Zürich wird für fünf Jahre während der Sommermonate beim Schiffssteg in Pfäffikon ankern. Damit eröffnen sich Kulturveranstaltern ganz neue Möglichkeiten.

Diesen «Deal» darf man durchaus als Glücksfall bezeichnen. Drehund Angelpunkt dieser Initiative ist Clemens Krienbühl, Schiffsinspektor beim Schiffsinspektorat des Verkehrsamts des Kantons Schwyz. Dieses sei schon beim Aufbau des Pavillon of Reflections beteiligt gewesen und in engem Kontakt mit der künstlerischen Gesamtleitung sowie der Stadt Zürich gestanden, erklärt er. So sei die Idee gereift, das schwimmende Meisterwerk der Architektur- und Ingenieurskunst nach der Manifesta in Zürich nicht zu verschrotten, sondern als temporäres Wahrzeichen nach Pfäffikon zu verschieben.

Private Träger – kein Steuergeld

Die Gemeinde Freienbach habe sofort Hand geboten, zumal aus haftungsrechtlichen Gründen der Betrieb einer privaten Trägerschaft übergeben wird. Sie soll mit Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik bestellt werden und auch die Finanzierung sicherstellen. Es wird somit absolut kein öffentliches Geld benötigt. Mit der Gründung dieses Vereins würde man aber noch zuwarten, bis die Bewilligung für die temporäre Stationierung gesprochen ist, erklärt Krienbühl.

Zurzeit ist das Projekt ausgeschrieben. Und zwar freiwillig. Denn eigentlich ist allein das Schiffsinspektorat für die Bewilligung zuständig. Allerdings sind sich Schiffsinspektorat und Gemeinde einig, dass wegen der Grösse des Projekts das Öffentlichkeitsprinzip und damit eine öffentliche Ausschreibung gegeben seien.

Sollte sich tatsächlich Widerstand formieren, würde – daraus macht Clemens Krienbühl keinen Hehl – die ganze Übung abgebrochen werden.

Der Standort ist ideal

Mit Widerstand ist allerdings kaum zu rechnen, denn die Eingabe zeigt auf, dass die Profis alles durchdacht haben: Der Platz östlich des Schiffsstegs liegt ausserhalb des Naturschutzgebiets Frauenwinkel, der Betrieb der Zürichsee- Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) wird nicht beeinträchtigt, die Zufahrt für den Seerettungsdienst und die Mieter des Segelclubs mit ihrer Einwasserungsrampe bleibt uneingeschränkt möglich. Zudem stehen genügend Parkplätze zur Verfügung, und auch die Zu- und Ableitung von Brauch- und Schmutzwasser sowie Strom direkt vor Ort sind sichergestellt. Leuchtturm – nicht nur für Kultur

Das schwimmende Floss stehe allen offen. Für Clemens Krienbühl denkbar sind insbesondere öffentliche Nutzungen, etwa ein erweitertes Kino am See, Neuzuzügerfeiern, Konzerte, Tischmessen und Weiteres. Aber auch private gastronomische Anlässe sind erwünscht.

Für fünf Jahre geplant

Der Betrieb soll kein Providurium, sondern auf fünf Jahre beschränkt werden. Nach der Manifesta in Zürich, die bis zum 18.September dauert,wird die Plattform nach Pfäffikon gezogen und überwintert erst mal. Die erste Saison in Pfäffikon wäre also nächstes Jahr, die letzte im Jahr 2021.

Könnten sich danach noch andere Standorte für die schwimmende Insel interessieren? Das ist denkbar, aber eher unwahrscheinlich. Möglich seien laut Clemens Krienbühl nur Orte am unteren Zürichsee, denn die Plattform passt schlicht nicht durch den Durchstich. Altendorf, Lachen oder auch Schmerikon am oberen Zürichsee kommen deshalb nicht in Frage. Als geografischer,kultureller oder ganz allgemein gesellschaftlicher Leuchtturm wird die schwimmende Plattform vor Pfäffikon aber ohnehin weit über die Region hinaus strahlen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Andreas Knobel)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

25.07.2016

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