Kunst & Design
Eine Re-Inszenierung
Sie sind im 4. Gymnasium an der Kantonsschule Pfäffikon. Und gestalten die Feiertagstrilogie für den Einsiedler Anzeiger: Zehn junge Frauen und deren Lehrerin Fabienne Meerwein-Kälin.
Zehn junge Frauen schlüpfen in die Rollen von Jesus und seinen Jüngern. Anstatt zu essen, beschäftigen sie sich mit Kunst und Kunstwerken. In unserer Arbeit verbinden wir ein weltberühmtes Bild mit einem persönlichen Unterrichts-Porträt. Bewusst findet keine gänzliche Verwandlung statt, die Kleider nähern sich dem Original an, entsprechen aber dem alltäglichen Kleidungsstil der Schülerinnen. Die Esswaren und Teller wurden mit Materialien aus dem Unterricht ersetzt. Das nachgestellte Bild haben wir in einem nächsten Schritt um zwei Bilder erweitert. Die Bildabfolge, bestehend aus drei Bildern, zeigt den Moment kurz vor und kurz nach der Verkündigung.
Beschäftigung mit der Kunstgeschichte
Neben dem praktischen Arbeiten – Malen, Zeichnen, Fotografieren, Drucken, Modellieren – spielt in unserem Unterricht die
Beschäftigung mit der Kunstgeschichte eine zentrale Rolle. Idealerweise findet dabei auch immer wieder eine Verknüpfung von Theorie und Praxis statt. Als es dann um eine erste Ideenfindung für unsere Feiertagsbilder ging, kamen wir gemeinsam zum Schluss, dass wir diese beiden Gebiete auch in unseren Bildern für Ostern, Pfingsten und Weihnachten vereinen wollen. So lassen wir uns auf verschiedene Arten von bestehenden Kunstwerken zu einer neuen Umsetzung inspirieren.
Ein ikonisches Wandbild
Leonardo da Vincis Abendmahl ist eines der ikonischsten Wandbilder der Kunstgeschichte. Die Komposition, die Anordnung der Figuren, sogar die Gesichtsausdrücke und Gesten sind weitgehend bekannt. Dieses Vorwissen machen wir uns in unserer Re-Inszenierung zunutze; wir spielen mit dem Erkennen, aber auch mit der Irritation. Die Differenzierung ist hierbei wesentlich, denn die Nachstellung eines Kunstwerkes kann immer nur eine Annäherung an das Original bilden. Unser Bild soll also an das letzte Abendmahl – natürlich in Bezug auf Ostern – erinnern und doch etwas Neues zeigen. Die Recherche und Vorbereitung des Bildes nahmen dabei einen hohen Stellenwert ein. Grundlage für die Umsetzung bildete eine intensive Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk und eine kreative Ideensammlung für die Differenzierung. Die fertige Idee setzt sich aus vielen verschiedenen einzelnen Ideen aus der Klasse zusammen. Speziell an einer Nachstellung ist, dass die eigene Person, der Körper zum «Material» wird. Die grosse Herausforderung bestand darin, in die Rolle zu schlüpfen und die Mimik und Gestik sehr genau zu studieren. Ausserdem verstecken sich in unseren Bildern ein paar Ostereier – auch im übertragenen Sinn. Verschiedene Werke und Materialien aus unserem Gestaltungsunterricht, unser Kunstbuch mit einer Skizze von Leonardo da Vinci, drei Doppelgängerinnen, ein modellierter Hase mit speziellen Ohren, sich verwandelnde Schokohasen ...
Einsiedler Anzeiger / Fabienne Meerwein-Kälin
Autor
Einsiedler Anzeiger
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- Kunst & Design
Publiziert am
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www.schwyzkultur.ch/nf6B9S