Die Künstler (v. l.): Rudolf Tschudin, Roland Höft, Vivi Linnemann, Katharina Mörth, Sabine Classen, Daniela Schönemann, Irene Anton und Max Roth
Die Künstler (v. l.): Rudolf Tschudin, Roland Höft, Vivi Linnemann, Katharina Mörth, Sabine Classen, Daniela Schönemann, Irene Anton und Max Roth
Rudolf Tschudins «Blaue Wolke» zeigt, dass selbst Wolken aus Stahl fliegen und für schönes Wetter sorgen können. Bilder Andreas Knobel
Rudolf Tschudins «Blaue Wolke» zeigt, dass selbst Wolken aus Stahl fliegen und für schönes Wetter sorgen können. Bilder Andreas Knobel

Kunst & Design

Acht Argumente fürs Skulpturensymposium

Das Höfner Skulpturensymposium fand bei den Organisatoren, aber auch beim Publikum und vor allem bei den Kunstschaffenden Anklang.

Das Skulpturensymposiumhat die Erwartungen mehr als erfüllt – aus wettertechnischer, aus veranstalterischer und nicht zuletzt aus künstlerischer Sicht.Fünf Künstlerinnen und drei Künstler haben nämlich zehn Tage lang durchgearbeitet, um ihre Arbeiten auf die Finissage hin fertigzustellen. Entstanden sind acht unterschiedlichste, gelungene, fantasievolle Kunstwerke, die mit dem Ort ihrer Erschaffung verbunden bleiben.

Es wurde bereits viel über das Höfner Skulpturensymposium berichtet. Dabei darf aber das Wichtigste nicht vergessen gehen: die fünf Künstlerinnen und drei Künstler mit ihren Werken, die sie in diesen zehn Tagen schufen. OK-Präsidentin Bernadette Mühlebach holte dies in ihrem Dank mit einem kleinen Präsent an der Finissage nach. Franz Merlé, Gemeinderat Freienbach, Marco Casanova, Gemeinderat Wollerau, und Martin Wipfli, Gemeindepräsident Feusisberg, taten es ihr als Vertreter der involvierten Gemeinden gleich. Alle brachten die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Höfner Skulpturensymposium bald eine Fortsetzung findet.

Acht unterschiedlichste Objekte

Die besten Argumente dafür erbrachten die acht Kunstschaffenden. Ihre Kunstwerke sind allesamt gelungen und weitgehend fertiggestellt. Viele von ihnen weisen einen direkten Bezug zum Entstehungsort auf. Katharina Mörth zum Beispiel sah sich die Landkarte von oben an und entschied sich, ihre Metallskulptur «Flow» dem Bächer Walenseeli nachzuzeichnen. Vivi Linnemann nennt ihre Installation aus Acryl «Genau», womit sie auf oftmals sonderbare Mundartausdrücke anspielt.In der Sonne beeindruckte ihr Farbenspiel direkt am See besonders, eine ähnliche Arbeit steht bereits in Richterswil am See.

Holz als Werkmaterial

Holzbildhauerin Daniela Schönemann bearbeitete zwei Abschnitte eines zur Verfügung gestellten Nussbaums aus Wollerau. Dies sei eine seltene Gelegenheit, erzählte sie. Umso mehr freut sie das Resultat von zwei seltsam urwüchsigen Figuren aus ihrer Reihe «Wild 3 – draussen im Wald»,die sich dank der dem Nussbaum eigenen Maserung deutlich von anderen Werken unterscheiden. Einen anderen, noch grösseren Teil dieses Nussbaums bearbeitete Max Roth. «Haus am See» nennt er das hochbeinige Haus mit zwei Schiffen auf dem Dach. Alle Objekte hätten Hohlräume, erklärt er, denn diese machten sowohl bei einem Haus wie bei einem Schiff doch erst die Funktion aus.

Virus installiert

Eine erstaunliche Erklärung für ihre Installation hält Irene Anton bereit. Der «Virus Garden» besteht vor allem aus aufgespiessten Styroporkugeln, die mit allerlei rezyklierten Alltagsgegenständen gespickt sind. Anton fasziniert nämlich die Schönheit destruktiver Elemente wie Viren, die trotz ihrer Gefährlichkeit eine gewisse Ästhetik beinhalten. Steinbildhauer Roland Höft beschäftigt das Spannungsfeld seines Materials, das getrennt wird, aber dennoch zusammengehört. So liegt der Name seiner Skulptur aus Marmor, «Together Apart», auf der Hand. Eine regelrechte Show hat Sabine Classen abgezogen,als ihre Feuerskulptur aus Ton, «Spirale + Kreisbögen», aus dem über 1000 Grad heissen Ofen geholt wurde. Und Rudolf Tschudin schliesslich bewies, dass Stahl zumindest in seiner Skulptur «Blaue Wolke» fliegen kann.

Interessante Begegnungen

Bei aller Unterschiedlichkeit, die Begeisterung für das Höfner Skulpturensymposium teilen die acht Kunstschaffenden alle. Das Wetter – zumindest fast immer – wie auch die Organisation seien tadellos gewesen. Klar sei es inmitten der Besucher ein anderes Schaffen gewesen als im Atelier. Die Begegnungen seien aber stets interessant, spannend und auch überraschend gewesen – womit das Skulpturensymposium seinen Zweck zweifellos erfüllt hat.

Knochenarbeit in Metall: Katharina Mörth mit ihrer Skulptur «Flow».

Vivi Linnemann bekennt mit ihrer Installation «Genau» in jeder Beziehung Farbe.



Max Roth will mit seinem «Haus am See» hoch hinaus.

Gefährliche Schönheit: Irene Anton wagt sich in ihren «Virus Garden».

Sabine Classen folgt den fliessenden Linien ihrer Feuerskulptur «S

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

19.05.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/DHGASq