So präsentierte sich die Skulptur «Spirale und Kreisbögen» der Künstlerin Sabine Classen unmittelbar nach dem Rückbau des Ofens, in dem sie gebrannt worden war. Bild Kurt Kassel
So präsentierte sich die Skulptur «Spirale und Kreisbögen» der Künstlerin Sabine Classen unmittelbar nach dem Rückbau des Ofens, in dem sie gebrannt worden war. Bild Kurt Kassel

Kunst & Design

Das Experiment ist geglückt

Das Höfner Skulpturensymposium bot zahlreiche Höhepunkte. Einer davon fand am Samstagabend mit der Enthüllung einer Keramikskulptur von Sabine Classen und dem Auftritt von Tenor Patrick von Castelberg statt

Vom 8. Mai bis gestern erarbeiteten acht international anerkannte Künstlerinnen und Künstler in der Pfäffiker Seeanlage Skulpturen aus verschiedenen Materialien. Zum Einsatz kamen Holz, Metall, Stein, Acrylglas, Kunststoffe und Ton. Die Bevölkerung besuchte die Arbeitsplätze und erhielt einen interessanten Einblick in die Arbeitswelt der verschiedenen Kunstrichtungen. Diverse Anlässe – vom Apéro an der Vernissage über einen Muttertagsbrunch, einen Auffahrtszmittag, einen Besuchstag für Jung und Alt bis hin zur gestrigen Finissage – zeigten die verschiedenen künstlerischen Berufe und Arbeitsweisen. Der absolute Höhepunkt fand im Verlauf des Samstagabends statt: Die Präsentation der 300 Kilogramm schweren Keramikskulptur der Künstlerin Sabine Classen aus Karlsruhe. Sie hatte die Skulptur während des zehntätigen Anlasses vor Ort geschaffen.

Herrliche Tenorklänge

Der Samstagabend unter dem Motto Art meets Food, den rund 80 Gäste im Begegnungszelt erlebten, war eine gelungene Mischung aus kulinarischen Köstlichkeiten und musikalischen Höhepunkten. Die Besucher genossen nach einem KennenlernApéro herrlich mundende Häppchen und hervorragende Weine. Tenor Patrick von Castelberg brauchte man in Pfäffikon nicht speziell vorzustellen. Dass er in Höfen und March viele Freunde hat, zeigte sich schnell. Er bewies auch an diesem Abend wieder,dass er einer der grössten jungen Schweizer Tenöre ist. Für seine Lieder, die ein breites Spektrum von Italien bis Amerika abdecken, erntete er viel Applaus. «O sole mio», «Ave Maria» oder «My way» stiessen beim Publikum auf Anklang. Von Castelbergs Stimme, die von schmelzenden hohen bis zu voluminösen tiefen Tönen reicht, findet beim Publikum immer wieder aufs Neue den Weg zu den Herzen.

Über 100 Stunden im Ofen

Dann zogen die Gäste zum See, wo die Keramikskulptur von Sabine Classen über 100 Stunden in einem speziell angefertigten Grossofen bei über 1000 Grad gebrannt worden war. Nachdem Patrick von Castelberg bei wunderschöner Abendstimmung einige weitere Lieder gesungen hatte, kam der grosse Moment: Der Ofen wurde abgebaut, und die Skulptur wurde sichtbar. Über 600 Personen hatten sich am See eingefunden, um das einmalige Ereignis mitzuerleben. Feurig strahlte die Skulptur im dunkler werdenden Nachthimmel. Das Experiment war geglückt, und die Künstlerin durfte den verdienten grossen Applaus entgegennehmen. Die Skulptur kann nun ersteigert werden. Wünschenswert wäre es, wenn sie in der Region bleibt. (Interessenten melden sich per EMail bei sc@ tonartkeramik.de).

In einigen Jahren vielleicht wieder

Der Samstagabend klang mit einem Dessertbuffet voller süsser Überraschungen aus. Die verantwortlichen Mitglieder der Kulturkommissionen der drei Höfner Gemeinden Freienbach, Wollerau und Feusisberg mit OK-Präsidentin Bernadette Mühlebach haben mit ihren rund 60 Helfern eine Riesenarbeit geleistet. Der Beweis ist erbracht: Zusammen ist man stärker. Mühlebach deutete denn auch an, dass in zwei bis drei Jahren durchaus erneut ein Grossprojekt dieser Art realisiert werden könnte.



Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Kurt Kassel)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

18.05.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/rykxBC