«Hier fühle ich mich zu Hause»: Markus Kläger arbeitet fast täglich in der Werkstatt in Pfäffikon. Bild Frieda Suter
«Hier fühle ich mich zu Hause»: Markus Kläger arbeitet fast täglich in der Werkstatt in Pfäffikon. Bild Frieda Suter

Kunst & Design

Ein Künstler mit guter Bodenhaftung

Markus Kläger ist vielen Fasnächtlern in der Region ein Begriff. Manche tragen von ihm geschnitzte Masken. Das Werk des Holzbildhauers umfasst aber noch viele andere Bereiche.

Mit Markus Kläger sprach Frieda Suter

Lebt die Fasnacht noch?

Ich würde klar ja sagen. Ich war vor wenigen Wochen mit Fasnachtsgruppen aus der Region an einem grossen Umzug in Deutschland dabei. Dort habe ich sehr viele Masken gesehen, die ich geschnitzt habe. Das war sehr emotionell und eigentlich auch ein schöner Lohn für die Arbeit.

Wie sind Sie zum Maskenschnitzen gekommen?

Die erste Arbeit als Angestellter beim früheren Maskenschnitzer Josef Blattmann in Wollerau bestand darin, eine Wollerauer Hexe zu schnitzen.

Was faszinierte Sie am Beruf des Holzbildhauers?

Schon während der Schulzeit stand für mich fest, dass ich diesen Beruf erlernen wollte. Ich konnte gut zeichnen. In der Berufsberatung riet man mir aber davon ab; Holzbildhauer sei ein brotloser Beruf. Doch mein Vater unterstützte mich, das zu lernen, was mir gefiel und machte mit mir einen Besuch in der heutigen Holzbildhauerschule in Brienz. Nach der bestandenen Aufnahmeprüfung konnte ich im Frühling 1964 die Ausbildung beginnen. Während dreieinhalb Jahren erlernte ich die Ornamentschnitzerei und danach das figürliche Schnitzen. Es wurde eine harte Zeit mit auswärts wohnen und wenig Geld.

War es nach der Ausbildung schwierig, eine Stelle zu finden?

Überhaupt nicht. Damals machten nur wenige junge Leute die Ausbildung. Ich bekam nach der Schule Angebote aus Südafrika, Deutschland und Österreich. In der Schweiz boomte die Möbelindustrie, fast alle Betriebe hatten Holzschnitzabteilungen. Ich entschied mich für die Stelle als Holzbildhauer in einer Möbelschreinerei in Wil. Nach der Rekrutenschule arbeitete ich ein Jahr in Steinen. Danach ging ich drei Jahre auf Wanderschaft als Stukkateur. Durch die Arbeit mit Gips und von meinem deutschen Meister habe ich viel Neues gelernt. Wir arbeiteten oft in Frauenklöstern. In die Selbstständigkeit habe ich 1977 gewechselt. Der Grund war vor allem die damalige Rezession.

Haben Sie diesen Schritt nie bereut?

Nein, es ist vielleicht auch eine Frage der Einstellung. Man sollte an seiner Arbeit Freude haben. Das wirkt sich auf das Ergebnis aus. Zudem bin ich jemand, der immer wieder neue Herausforderungen sucht. Hier in der Region kennt man Sie vor allem in der Verbindung mit der Fasnacht.

Sind Sie ein Fasnächtler?

Nein, überhaupt nicht. Ich arbeite aber viel für die Fasnacht, und viele Leute kennen mich durch das Narrenmuseum im Leutschenhaus in Freienbach. Wenn ich einen neuen Rölli gemacht habe, laufe ich schon einmal mit ihm. Mich interessiert aber Brauchtum im allgemeinen, auch ausserhalb der Region und im Ausland.

Wie verstehen Sie Fasnacht?

Ist die Maske ein zweites oder das wahre Gesicht? Wahrscheinlich reizt an der Fasnacht die Möglichkeit, in eine andere Rolle schlüpfen zu können. Interessanterweise sind unter Teufelsmasken oft Frauen, unter Hexen oft Männer zu finden. Wenn ich selber in eine Fasnachtsfigur schlüpfe, suche ich ihre Identität. Mit einem Rölli kann man sich beispielsweise nicht auf die Strasse legen, und ein Trottä-Müetterli hüpft nicht wild durch die Gegend.

Welche Themen gibt es sonst noch in Ihrem Schaffen?

Hier in der Werkstatt führe ich vor allem Aufträge aus, die mir den Lebensunterhalt sichern. Von den Themen her gibt es alleine schon im Jahresablauf extreme Gegensätze. Gleich nach den Krippen folgen die Fasnacht und nachher Ostern mit Hasen und Eiern.

Und bis zu den nächsten Weihnachten bleibt Zeit für Neues?

Im Kopf ist einiges. Ich mache immer Notizen von den Ideen und setze diese dann bei Gelegenheit um. Zudem suche ich seit Jahren den Mix zwischen Holz, Eisen und Stein. Es entstanden auch etliche Werke, die ich verkauft habe.

Verkauft haben Sie schon die ersten Bilder. Trennen Sie sich leicht von den Werken?

Ich kann ja nicht alles behalten. Manchmal fällt die Trennung von einem Werk schon schwer. Aber es ist auch schön, wenn wieder jemand Freude daran hat.

Sie sind auch ein Sammler?

Ich sage in Ableitung von Jäger und Sammler jeweils Kläger und Sammler. Vor allem sammle ic

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

23.02.2011

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www.schwyzkultur.ch/XiHEn8