Kunst & Design
Feuerspektakel zum Abschluss
Das Höfner Skulpturensymposium in der Seeanlage in Pfäffikon ist bereits wieder Geschichte und endete nach zehn Tagen spektakulär. In Erinnerung bleibt ein grossartiger Anlass mit einem begeisternden Rahmenprogramm.
Zehn Tage lang dauerte das Höfner Skulpturensymposium in der Seeanlage Pfäffikon, am Sonntag ging es mit der Finissage zu Ende. Zehn Kunstschaffenden aus Deutschland und der Schweiz durfte während diesen eineinhalb Wochen über die Schulter geschaut werden. Diese Zeit wurde auch benötigt, denn nur so konnten die Kunstwerke mehr oder weniger vollendet und präsentiert werden. Das Höfner Skulpturensymposium bot an dieser Ausgabe aber noch viel mehr. So bereicherten mehrere Konzerte und Workshops den grossartigen Anlass. Und weil sich das Wetter fast durchwegs von der schönsten Seite zeigte, fanden sich auch stets zahlreiche Interessierte oder einfach Schaulustige ein. So vor allem auch am Samstagabend, als die Feuer-Performance von Martin Hunke einen spektakulären Höhepunkt des Symposiums bildete.
Leben von oder für Kunst?
Die Frage ist nicht, ob man von der Kunst leben kann. Vielmehr sollte man sich fragen, ob man für die Kunst leben kann», meinte der Künstler Martin Hunke am Samstagabend vor dem Entfachen des Feuers in seiner überdimensionalen Feuerkugel am Seeufer. In der Tat gibt es besser bezahlte Berufe, aber Künstler sein ist nicht ein Beruf, sondern eine Berufung. Das sah und spürte man während der letzten zehn Tage, wenn man am Höfner Skulpturensymposium in der Seeanlage in Pfäffikon die Kunstschaffenden in ihren Werkstätten besuchte und wenn man sich die Zeit nahm,mit ihnen ein paar Worte auszutauschen. Seit gestern ist der Platz verwaist, das grossartig gelungene Höfner Skulpturensymposium ist vorüber. Weg sind die Kunstschaffenden, vorbei sind die tollen Konzerte, die Führungen oder die Workshops, und weg ist das einladende Event-Chalet. Doch die Erinnerungen bleiben, und Kunstinteressierte und -engagierte werden noch lange von einem tollen Anlass sprechen, den das OK unter Leitung von Bernadette Mühlebach realisiert hat.
Am Ende ein Feuerball am See
Am Samstagabend dann das grosse Schluss-Bouquet mit einer Feuer-Performance von Martin Hunke. Nach Einbruch der Dunkelheit begann der Feuerzauber, nachdem noch weitere Eisenkugeln dazu kamen und mit Bunsenbrenner das darin liegende Holz angezündet wurde. Einem Volksfest gleich kamen die Gäste, um diesem abendlichen Spuk zu folgen. Der Künstler meinte, diese Kugel sei unserer wunderschönen Erde ähnlich. Dünn und fragil die Oberfläche aus alten Hufeisen und das Innere voller Glut. Man solle sich der Schönheit, aber auch der Verletzlichkeit unseres Planeten jeden Tag bewusst sein und ihm Sorge tragen.Dies seien die Gedanken, die er den Gästen mit seiner Performance mitgeben möchte. Das war wahrlich ein gelungener Abschluss der Arbeitswoche der Kunstschaffenden. Das Feuer erhellte die Nacht, strahlte weit über den Zürichsee – und es begeisterte die Besucher. Kaum ein Handy blieb in der Tasche, ringsum wurde das Ereignis gefilmt. Finissage mit Wehmut Am Sonntag gab es noch einmal eindrückliche Momente, die musikalisch vom Frauen-Duo Croque Monsieur untermalt wurden. Die Künstler stellten ihre Werke vor dem Event-Chalet auf, und jeder von ihnen erhielt durch den künstlerischen Direktor Thomas Hausenbaur Gelegenheit, ein paar Worte an das Publikum zu richten. Zu hören waren vor allem Dank und Anerkennung für eine hervorragende Organisation, für den Zusammenhalt, für die unentbehrlichen Führungen durch Fachleute und für die tolle Lage am Seeufer. Dazu gab es lobende Worte für das OK-Team von den beiden Kulturkommissionspräsidenten Marco Steiner für die Gemeinde Wollerau und Elias Tresch für die Gemeinde Freienbach. Tresch meinte, es sei gelungen, Kultur einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Was durchaus zutrifft, wenn man an die zahlreichen Gäste am Samstagabend denkt.
Hoffentlich eine Fortsetzung
Nicht nur die Künstlerinnen und Künstler waren begeistert vom Event, auch die OK-Präsidentin Bernadette Mühlebach verabschiedete sich schweren Herzens von den Kreativen und den Gästen. So bleibt nur zu hoffen, dass in drei Jahren das nächste Höfner Skulpturensymposium realisiert werden kann. Oder ein ähnlicher Anlass, bei dem die Zuschauer in solch direkten Kontakt mit den Künstlern kommen.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Hans-Ueli Kühni
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