Der Künstler Zeno Schneider umrahmt von der Ausstellerin Sara Jäger (links) und Laudatorin Madeleine Witzig beim Objekt «erinnerungen».  Bild Josef Blattmann
Der Künstler Zeno Schneider umrahmt von der Ausstellerin Sara Jäger (links) und Laudatorin Madeleine Witzig beim Objekt «erinnerungen». Bild Josef Blattmann

Kunst & Design

Klangvolle Ausstellung zum Berühren

Mit einer Vernissage wurde im «Raum für Kultur» im Steinfabrikareal in Pfäffikon eine Ausstellung des Künstlers Zeno Schneider aus Egg am Etzel eröffnet.

 Es ist die zweite Ausstellung im Steinfabrikareal in Pfäffikon, der in diesem Jahr noch fünf weitere folgen werden. Die Galeristin Sara Jäger ist Grafikerin. Für die Ausstellungen verwandelt sie ihr Grafikbüro, das Atelier Jäger, jeweils in einen «Raum für Kultur». In der Ausstellung «Spiel Klang»,die am Donnerstag eröffnet wurde, erwartet den Besucher eine Ausstellung voller Ästhetik und Sinnlichkeit, in einem Raum, der wie für diese Kunst geschaffen ist.


Filigrane und verspielte Objekte


Die Ausstellung ist ein Erlebnis, denn der Künstler Zeno Schneider wünscht, dass seine zwölf ausgestellten Objekte aus Bronze, Stahl und Federstahl mit allen Sinnen wahrgenommen, spielerisch erkundet, berührt, ja erlebt werden. Optisch strahlen die Objekte und Plastiken Leichtigkeit und Fröhlichkeit aus, ohne jedoch eine gewisse Tiefgründigkeit missen zu lassen. Sie laden ein zum Dialog und die Antwort kann auf der Gefühlsebene oder in der Fantasie erfolgen, optisch oder akustisch erlebt werden. Man spürt den Elan und die Freude, mit denen der Künstler seine Werke geschaffen hat. «Meine Arbeit ist eine spezielle Form von Gespräch», zitierte Madeleine Witzig den Künstler in ihrer Laudatio.


Kunst als Form des Gesprächs


Witzig ist Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin im Kunsthaus Zürich. Interessant und herzlich waren die Worte, mit denen sie den Künstler und sein Schaffen, seine Ideen und Gedanken vorstellte. Sachkundig, tiefgründig interpretiert und mit einer Prise Humor gespickt die Worte zu seinen Werken. «Wenn man die Augen schliesst, hört man sogar das Meer rauschen», stellt Schneider beim Schwingen der Plastik «pendelrauscher» in Aussicht, geschaffen aus Stahl und weissen Kabelbindern. Wellenartig und sehr filigran, wie die meisten Objekte, wähnt man sich etwa beim Werk «wipper» am nahe liegenden, vom Wind bewegten See. Bei «zoffundpartner» schauen dem Besucher zwei neckisch bis angriffslustig wippende «Köpfe» auffordernd entgegen. Witzig und an die Fasnacht erinnernd zeigt sich der «ruheschirm», ein Schirmskelett mit Schellen.


Erinnerungen künstlerisch erfasst


Nach seinem derzeitigen wichtigsten Objekt befragt, nennt Schneider die anspruchsvoll und aufwendig gestaltete Klangplastik «erinnerungen» aus Bronze. Sie versinnbildlicht für ihn das Leben schlechthin mit allen Biegungen und Kanten, veredelt mit einem goldenen Glanz der Erinnerungen. Die Ausstellung im «Raum für Kultur» im Steinfabrikareal Pfäffikon dauert noch bis zum 31. März.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Verena Blattmann

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

15.03.2019

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www.schwyzkultur.ch/HCnqyG