Matthias Lehmann untersucht die Mechanismen menschlicher Wahrnehmung. Rechts sein Werk «Spielobjekt»: Der klassische Fussball nimmt bedrohliche Formen an.
Matthias Lehmann untersucht die Mechanismen menschlicher Wahrnehmung. Rechts sein Werk «Spielobjekt»: Der klassische Fussball nimmt bedrohliche Formen an.

Kunst & Design

Kunst verändert die Wahrnehmung

Am diesjährigen 5. Skulpturensymposium vom 28. Mai bis 6. Juni wird die Seeanlage in Pfäffikon künstlerisch verändert. Skulpturen, Plastiken und Installationen verrücken den Blick auf das Gewohnte. Mechanismen der menschlichen Wahrnehmung will der Künstler Matthias Lehmann aufdecken.

Die Kulturkommission (Kuko) der Gemeinde Freienbach lädt Ende Mai zum zehntägigen Skulpturensymposium ein. Matthias Lehmann (geboren 1975) ist einer der acht Künstlerinnen und Künstler, der mit seinem Schaffen die Seeanlage in Pfäffikon neuartig erleben lässt. Der freiarbeitende Video-, Objekt- und Installationskünstler absolvierte im Jahr 2005 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden sein Meisterschülerstudium und erhielt bereits mehrere Förderpreise.

Untersucht Lücken in derWahrnehmung

Seine Arbeiten untersuchen mit unterschiedlichen Medien und Mitteln Mechanismen menschlicher Wahrnehmung. Dabei sollen Lücken im System unseres «Wahrnehmungsapparats» aufgedeckt werden, deren Sichtbarmachung unseren Blick auf die Dinge verrückt. Wir sollen erkennen können, wie wir die Welt wahrnehmen und welche Mittel und Wege uns dafür zur Verfügung stehen. Unsere Sinne, unser Verstand und unsere Erfahrungen und Emotionen sind die Brücke, die wir zur Welt haben. Diese Schnittstellen sind es, die interessieren und die Matthias Lehmann mit seinen Installationen, Skulpturen und Objekten immer wieder aufsucht.

Den spezifischen Ort im Fokus

Den Dresdner Künstler sprechen Objekte an, die kompliziert in der räumlichen Struktur und im Aufbau sind, die sich von jeder Seite anders präsentieren und die man mit der räumlichen Wahrnehmung nicht sofort erfasst. Er misstraut der normaleren und alltäglichen Wahrnehmung, dem gewöhnlichen Raster: Man guckt sich einen Stuhl an und denkt Stuhl. Räumlich gesehen erfasst man da nur ein Bild, und im Kopf wird es zum dreidimensionalen Objekt. Das ist ein Vorgang, den Matthias Lehmann in seinen plastischen Arbeiten immer wieder verfolgt. Dazu kommt sein grosses Interesse für den spezifischen Ort, an dem der künstlerische Eingriff stattfindet. Viele Arbeiten Lehmanns beziehen sich auf bestimmte räumliche oder gesellschaftliche Strukturen, auf ein gewisses Ereignis oder eine erlebte Situation, die mit dem speziellen Ort in Verbindung stehen. Dabei reagieren die künstlerischen Eingriffe inhaltlich oder formal auf das Vorgefundene und erweitern die Wahrnehmung des Betrachters in eine bestimmte Richtung.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

28.04.2010

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www.schwyzkultur.ch/SVudrJ