Das Atelier des 2016 verstorbenen Künstlers Max Jäger.  Bild zvg
Das Atelier des 2016 verstorbenen Künstlers Max Jäger. Bild zvg

Kunst & Design

Max Jäger – Künstler und Freigeist

In der Ausstellung «Das freie Tun» wird den Skulpturen, Objekten und Bildern des 2016 verstorbenen Künstlers und Kunstgiessers Max Jäger aus Pfäffikon gebührend Raum geboten.

Das Kunst(Zeug)Haus Rapperswil zeigt während weniger Tage eine umfassende Retrospektive auf das vielseitige Schaffen von Max Jäger.  Max Jäger (1957-2016) wuchs inmitten von Kunst und Künstlern auf. Die elterliche Kunstgiesserei in Pfäffikon bildete den Nährboden und zeitlebens den Schoss für sein künstlerisches Schaffen. Dank der frühen Auseinandersetzung mit seiner eigenen, erblühenden Kreativität sowie der Unterstützung durch den Vater und durch namhafte Kunstschaffende aus aller Welt, wurde Max Jäger bereits in jungen Jahren zu einem ernsthaften und ernst zu nehmenden Künstler. Er absolvierte eine Lehre als Kunstgiesser im väterlichen Betrieb, für den er zusammen mit seinem Bruder Karl schon als 15-Jähriger die volle Verantwortung übernehmen musste, nachdem der Vater aufgrund einer Krankheit in seiner Arbeitsfähigkeit eingeschränkt war.


Der Drang zum «freien Tun»


1982 übernahmen die Brüder Jäger die Kunstgiesserei in dritter Generation. Für den mittlerweile 25-jährigen Max Jäger bedeutete dieser Schritt in die berufliche Selbstständigkeit «die Möglichkeit zu freiem und unabhängigem Tun.» Dieser Drang zum «freien Tun» sollte ihn sein Leben lang inspirieren und motivieren,sein bildhauerisches, malerisches und zeichnerisches Können und Schaffen zu vervollkommnen. Max Jägers kreatives Lebenswerk offenbart sich posthum als stetiger Entwicklungsprozess eines aussergewöhnlichen und kraftvollen Freigeists.


Künstler, Jäger und Fischer


Der Künstler Max Jäger – nomen est omen – war auch ein passionierter Jäger und Fischer, der sich für die Pflege der Umwelt und den respektvollen und nachhaltigen Umgang mit dem Lebensraum auch politisch einsetzte. Natur und Kultur waren für ihn miteinander verbunden, was sich unverkennbar in seinen Werken spiegelte. Frühe Bronzefiguren scheinen organisch gewachsen,mit fülligen Rundungen und selbstbewusstem Ausdruck. Max Jägers wachsendes Interesse für die Naturwissenschaften prägte sein Schaffen mehr und mehr. Sein Wissensdrang, die Natur und ihre Prozesse verstehen zu wollen, ja, zu müssen, führte ihn schliesslich weg von der rein figurativen Darstellung hin zu einer abstrakten Auseinandersetzung mit dem Wesen Mensch. In raumgreifenden, mehrteiligen Werken wird Jägers Drang, den Menschen und seine Gedanken zu ergründen, sicht- und spürbar, wobei hier der menschliche Geist durchaus in der künstlerisch abstrahierten Darstellung von Gehirnen manifest wird. Auch mit seinen späten Bildern blieb Max Jäger der Naturwissenschaft treu. Weg von der Dreidimensionalität wandte er sich vertieft der Malerei zu, benützte dafür Objektträger für Mikroskope, kleine Glasplättchen, die er mit verschiedensten Malund Grafiktechniken bearbeitete. Die wenige Quadratzentimeter grossen Werke liess er auf ein Vielfaches vergrössern und auf Leinwand drucken. Sie faszinieren durch die ungewohnte Technik und die zarte, durchsichtige Farbgebung. Das Lebenswerk des allzu früh und plötzlich verstorbenen Max Jäger ist beeindruckendes Zeugnis der von Energie und Neugier getragenen Schaffenskraft.


Ausstellung anfangs Februar


Die kurze Ausstellung im Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1, Rapperswil-Jona findet vom 1. bis 4. Februar 2018 statt. (www. kunstzeughaus.ch). Die Vernissage vom Donnerstag, 1. Februar findet ab 19 Uhr mit Musik statt. Die Ausstellung ist danach wie folgt geöffnet: Freitag von 13 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / eing

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

22.01.2018

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www.schwyzkultur.ch/qjgt2A