Nicht nur der Garten des Sidi-Treffs ist wunderschön, auch die Bilder von Gertrud Rüegg können sich sehen lassen. Bild Eliane Weiss
Nicht nur der Garten des Sidi-Treffs ist wunderschön, auch die Bilder von Gertrud Rüegg können sich sehen lassen. Bild Eliane Weiss

Kunst & Design

Nach strenger Struktur in der Kunst die Freiheit gefunden

Seit gestern läuft im Alterszentrum Sidi-Treff in Pfäffikon die Bilderausstellung von Gertrud Rüegg. Noch bis am 31. August können dort die abstrakten Bilder bestaunt werden.

Gestern Nachmittag feierte die Pfäffikerin im Alterszentrum Sidi-Treff in Pfäffikon ihre Ausstellungseröffnung. Die Bilder sind noch bis Ende August dort ausgestellt. «Bei solch einem schönen Wetter kann man doch mal Bilder draussen ausstellen», dachte sich die Malerin Gertrud Rüegg. Gesagt, getan – und so kann man nebst vielen Bildern im Innern des Sidi-Treff auch auf einem Rundgang einige Bilder draussen im Garten bestaunen.

Versteckte Stubentiger

Die Bilder sind eher abstrakter Natur, einige lassen jedoch bei genauerem Betrachten grobe Umrisse und Formen des Stubentigers erkennen – das Lieblingstier der Künstlerin. «Die Katze entspricht meinem Wesen», erzählt Rüegg, «sie besitzen einen grossen Freiheitsdrang, sind unabhängig, aber auch sehr sanft – genau wie ich». In ihrem Atelier, das sich ebenfalls in Pfäffikon befindet, arbeitet Rüegg aus der Bewegung heraus und experimentiert mit Formen, Farben und vor allem auch verschiedenen Materialien. So arbeitet sie hauptsächlich mit Aluminiumresten, Spänen und Sand. Ein anderer Teil ihrer Kunst ist farbenfroh und abstrakt mit Collagen, Spachtelmasse, Sand und vielen Teilen aus der Natur. Inspiration für ihre Werke findet Gertrud Rüegg aber nicht nur in ihren Katzen, auch in der Natur am Sihlsee und beim Tanzen findet sie den Ausgleich zum Alltag.

Leidenschaft und Kreativität

Der Verkauf ihrer Bilder steht bei der Künstlerin nicht im Vordergrund, viel wichtiger ist es für sie, ihre Leidenschaft ausgiebig ausleben zu können. Typische Tellerwäscherkarriere Nicht immer konnte sich Rüegg befreit ihrer Leidenschaft – dem Malen – widmen. Im Jahr 1974 gründete sie in einer Garage ihre eigene Firma und erarbeitete sich mit ihren Alu-Baukastensystemen einen Namen. Die Kanya AG wurde ein grosser Erfolg, und nach knapp 35 Jahren und einer erfolgreichen Nachfolgeregelung verliess sie die Firma. Die Kreativität kam während dieser ganzen Zeit zu kurz, und so entwickelte sich später die Leidenschaft für das Malen. «Ich bin immer Strukturiert durchs Leben gegangen – seit ich mich von meiner damaligen Arbeit verabschiedet habe, fühle ich mich befreit und habe Zeit, neue Interessen wie das Tanzen oder die Malerei auszuleben.» Heute leistet Rüegg Freiwilligenarbeit und leitet den Besuchsund Begleitdienst Freienbach der Pro Senectute. Damit sucht sie den Kontakt zum Dorfleben und so entstand auch die Möglichkeit, ihre Werke im Sidi-Treff auszustellen. «Ich ging aufgrund meiner Arbeit stets strukturiert durchs Leben – heute fühle ich mich befreit und kann meine Kreativität ausleben.»

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Eliane Weiss)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

02.06.2017

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www.schwyzkultur.ch/neFmhh