Die vier ausstellenden Künstler Barbara Schneider-Gegenschatz, Erich Oetterli, Angela Marbach und Giovanni Beltramini anlässlich der Vernissage zur Ausstellung «Aus dem Leben gegriffen». In der Mitte eine Skulptur von Erich Oetterli.  Bild Hans Ueli
Die vier ausstellenden Künstler Barbara Schneider-Gegenschatz, Erich Oetterli, Angela Marbach und Giovanni Beltramini anlässlich der Vernissage zur Ausstellung «Aus dem Leben gegriffen». In der Mitte eine Skulptur von Erich Oetterli. Bild Hans Ueli

Kunst & Design

So gegensätzlich kann Kunst sein

Im Schlossturm in Pfäffikon feierten am Freitagabend zahlreiche Besucher mit vier ausstellenden Künstlern. Anlass war die Vernissage zur eindrücklichen Ausstellung «Aus dem Leben gegriffen».

Bereits beim Betreten des Schlossturm-Areals bleibt man verwundert stehen. Da warten im Garten faszinierende Skulpturen, fantasievoll geformt aus banalem Armierungseisen. Beim Eingang gar ein durchsichtiger eiserner Wächter mit Hellebarde. Es sind die Werke von Erich Oetterli, der in Wimmis ein Atelier betreibt. Bis nach Moskau oder Hannover schafften es seine Werke, jetzt sind sie bei uns zu bestaunen.

Doch Kunst kann auch anders sein, filigran, witzig, zum Schmunzeln anregend. Im ganzen Gebäude verteilt findet man die kleinen Männchen aus Ton von Giovanni Beltramini. Entzückend, welche Ideen dieser Künstler umsetzt. Mit vier verschiedenen kleinen Skulpturen symbolisiert er den Aufstieg, der mit Seil, durch Heben oder Schieben unterstützt wird – halt wie im richtigen Leben. Oder er zeigt die tönerne Dame auf der Kamera, in sexy Pose natürlich, sie will ja Modell für ein Selfie sein. Dann das Männchen in der Flasche oder im goldenen Käfig gefangen, und natürlich immer der passende Titel dazu.

Holz als Hintergrund

Ganz anders die beiden Damen aus der Region, die an der wirklich besuchenswerten Ausstellung vertreten sind. Barbara Schneider-Gegenschatz zeigt grossformatige Bilder. Als Hintergrund diene Holz, war zu erfahren. Darauf verarbeitet sie mit Asche vermischte Acrylfarben. Durch das Trocknen entstehen Risse, die wie gewollt wirken, quasi ein Element darstellen. Oft trage sie dann noch Erde auf, die man hier und dort sehen könne, meinte die Pfäffiker Künstlerin. In anderen Werken scheut sie sich nicht, gekonnt alte Unterlagscheiben oder gar Sägeblätter einzubeziehen.

Vielschichtige Bilder

Wieder einen anderen Stil – oder gleich mehrere Stilrichtungen – zeigt Angela Marbach aus Richterswil. Bei ihr sieht kein Bild gleich oder ähnlich aus wie ein anderes. Einmal bunt, einmal fein gespachtelt, auch mit Bleistift ausgearbeitet oder mehrschichtig,sind ihre eindrücklichen Bilder.

Durch die Ausstellung, die noch bis zum 14. November dauert, führte zum ersten Mal Maria Laubscher, die das Amt innerhalb des Vereins Pro Schloss Pfäffikon von Ursula Fässler übernommen hat. Kunstinteressierte kommen auf ihre Rechnung, denn moderne Kunst in diesen historischen Räumen ist in sich selber beinahe ein Kunstwerk.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Hans Ueli Kühni)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

02.11.2015

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