«Der Schnee kam über Nacht», kommentiert Hanspeter Reinhard seine Momentaufnahme des Pizzo Lucendro. Bild Gabi Corvi
«Der Schnee kam über Nacht», kommentiert Hanspeter Reinhard seine Momentaufnahme des Pizzo Lucendro. Bild Gabi Corvi

Kunst & Design

Traumberge vom Unterwallis bis ins Engadin

Berge im Sonnenaufgang, Panoramen von atemraubender Schönheit zieren seit gestern Donnerstag den Sidi-Treff in der Oberwacht in Pfäffikon. Hanspeter Reinhard, Alpinist und Fotograf, schuf Momentaufnahmen zwischen Knochenarbeit und Gipfelglück.

«Wir wissen wie es auf dem Gipfel aussieht», schmunzelt der Altendörfler Hanspeter Reinhard an der Vernissage seiner Foto-Ausstellung «Traumberge» im Sidi-Café. Ob Berner Engelhörner oder Pizzo Lucendro im Tessin, Reinhard kennt alle Schweizer Zwei- bis Viertausender. Seit 17 Jahren gibt es seinen Kalender «Traumberge», welcher in der ganzen Welt einen bleibenden Eindruck der Schweizer Bergwelt hinterlässt. Als gelernter Drucker ist Hanspeter Reinhard seit jeher eng mit dem grafischen Gewerbe verbunden. «Bergsteigen und Fotografieren waren schon immer meine Hobbys», erzählt der sympathische Künstler mit der Kamera. Immer mehr häuften sich die Anfragen, ob er denn nicht seine Bilder für Ansichtskarten und Kalender zur Verfügung stellen würde.

Freizeit mitBeruf verbunden

Reinhard, der mit seiner Ehefrau Vreni zehn bis zwölf Wochen im Jahr in den Bergen unterwegs ist, verband fortan Freizeitvergnügen mit neuen Berufsperspektiven und schuf seinen eigenen Kalender. «Bei der Qualität der Fotos, des Drucks und des Papiermaterials mache ich keine Kompromisse », zeigt Reinhard seine perfektionistische Seite. Immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln, neuen Sujets und dem Fotowetter schlechthin harrt die «Reinhard-Seilschaft», wenn es sein muss, stundenlang in Schnee und ewigem Eis aus. Mit seinen 68 Jahren weiss Hanspeter Reinhard, wann die Wetterverhältnisse ungünstig sind, der Aufstieg zu beschwerlich wird oder die vom schwindenden Permafrost freigelegten brüchigen Landschaften Gefahren bergen. Dann heisst es: Kamera einpacken und nach Hause marschieren.

20 000 Dias

Auch nach Jahrzehnten des Kletterns, Wartens und des Kameraschleppens zieht es die Reinhards noch immer voller Faszination in die Höhe. «Die Leute verlangen hauptsächlich nach den ganz hohen Bergen – den Viertausendern », blickt der Alpinist auf seine Fangemeinde. Über Buchhandlungen, aber auch in Eigenregie verkauft er seine 9000 Exemplare in alle Ecken dieser Welt. Nächsten Dienstag ist es wieder so weit. Die 2011er-Ausgabe wird ihn in seinen Händen zum Strahlen bringen. Viele positive Reaktionen aus dem In- und Ausland sind ihm sicher. «Wenn ein begeisterndes Mail aus Kanada kommt, ist das für mich wie der Applaus für den Artisten », meint Reinhard. Schon bald wird man Reinhard wieder in die Berge ziehen sehen, voller Vorfreude auf den Moment, da sich das Warten gelohnt hat, die Wolkendecke aufreisst und seine Berge im perfekten Licht erstrahlen.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Kunst & Design

Publiziert am

09.04.2010

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