Beat Hüppin gab Einblick in sein neues Buch «Talwasser». Bild Christina Teuber
Beat Hüppin gab Einblick in sein neues Buch «Talwasser». Bild Christina Teuber

Literatur

Eine fiktive Zeitreise ins Wägital der 1920er-Jahre

Mit grossem Erfolg hat der Autor Beat Hüppin am Donnerstag sein Buch «Talwasser» in der Aula der KSA in Pfäffikon präsentiert. Die Geschichte über den Bau einer Staumauer im Wägital in den 1920er-Jahren fand bei den Zuhörern nicht nur grossen Anklang, sie weckte auch tiefe Erinnerungen.

Die grosse Ankündigung in der Aula der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) in Pfäffikon: Eine neue Stimme ist am Autorenhimmel aufgegangen. Die Stimme heisst Beat Hüppin und hat im Zytglogge-Verlag das Buch «Talwasser» herausgegeben. Doch was hat uns die Stimme in der Familiensaga zu sagen? «Es ist ein Buch, das viele aktuelle Themen behandelt. So beispielsweise das Fremde und die Heimat, Technik und Natur oder das Problem der Energieversorgung», erklärt der Autor. Er habe in seinem Buch versucht, historische Fakten der Schweiz mit einer fiktiven Familiengeschichte zu verbinden und daraus eine realitätsnahe Geschichte über die Problematik des Staumauerbaus im Wägital zu kreieren.

«Ah, das kenn ich ja»

Ob ihm das gelungen ist? Gemäss den Reaktionen des Publikums ja. Immer wieder hörte man während der Lesung ein «Ah, das kenn ich ja» oder ein «Ja, das stimmt genau». Bei der Fragerunde erzählten sogar Augenzeugen von ihren Erlebnissen, als die Staumauer im Wägital gebaut wurde. «Ich weine heute noch, wenn ich daran denke, dass meine Heimat unter einem See begraben ist», erzählte eine Zuhörerin. Diese Echtheit des Buchs hat der Autor guter Recherchearbeit anhand von Sekundärliteratur und seinen eigenen Erfahrungen zu verdanken. «Die Wanderung, die beispielsweise im Buch beschrieben ist, habe ich selber schon Dutzende Male gemacht. Ich kenne also die Schauplätze in meinem Roman ganz genau», sagt der gebürtige Wangner. Und: Viele Wörter sind im Wägitaler Dialekt geschrieben, was dem Buch eine zusätzliche Authentizität verleiht.Die Musik an der Lesung – am Cello Alessia Meyer und an der Geige Stephanie Notter – versetzte die Zuhörer noch stärker in Stimmung.

Hüppin und ein Schweizer Roman?

Doch wie hat Hüppins Umfeld auf seinen Beschluss, einen Roman zu schreiben, reagiert? Die Moderatorin des Abends, Leena Maissen, die mit Hüppin seit einiger Zeit einen skandinavischen Lesezirkel betreibt, war überrascht, dass er einen solchen Roman schrieb. Seine Schüler – Hüppin ist Lehrer an der KSA – hätten begeistert auf die Neuigkeiten reagiert und ihn sogar am vergangenen Donnerstag an der Lesung im Hintergrund unterstützt, sagte der 40-Jährige. Ob er nun genug hat von der ganzen Aufregung? «Überhaupt nicht, in meinem Kopf entwickeln sich bereits wieder neue Ideen, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden»,erklärte er.Wir sind gespannt, Herr Hüppin.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Christina Teuber)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

22.02.2016

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