Der Autor Daniel Zahno machte auf seiner Lesetour durch die Schweiz auch in den Höfen Halt. Bild Christina Teuber
Der Autor Daniel Zahno machte auf seiner Lesetour durch die Schweiz auch in den Höfen Halt. Bild Christina Teuber

Literatur

Eine Rose in Manhattan

Mit einem rosenverrückten Schweizer, der sich in einem Rosengarten in Manhattan in eine Deutschlehrerin verliebt, gewann Daniel Zahno am vergangenen Donnerstag die Herzen seiner Zuhörer. Welche anderen kreativen Ideen noch in ihm schlummern, offenbarte Zahno bei seiner Lesung in Pfäffikon.

Das Schriftstellerleben sei kein Zuckerschlecken, nahm Daniel Zahno dem Publikum die Frage nach seiner Berufslage vorweg. Und dennoch ist der Autor in seinem Metier verblieben. Eingestiegen ist er schon in Kindertagen, als er in seiner Freizeit Romane schrieb, die er allerdings nie beendete. «Manchmal finde ich die Manuskripte aus meiner Kindheit fast besser als die neuen», meinte er schmunzelnd.

Traum erfüllt

Für Zahno war schon immer klar, dass er Schriftsteller werden wollte. Um diesenTraum möglich zu machen, brauchte der Baselbieter vor allem eines: Glück. Und das hatte er. Der Autor durfte in seinem Leben von zwei Stipendien profitieren. Eines in Venedig, wo er seinen Bestseller «Die Geliebte des Gelatiere» schrieb, und in New York, seinem neuen zweiten Wohnort und gleichzeitig Schauplatz seines neusten Romans «Manhattan Rose».

Die Kunst des «Gluschtigmachens»

«In der ersten Nacht in NewYork habe ich gedacht, ich könne hier niemals einschlafen. Es war so laut wie wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt. Eine Stadt fürWahnsinnige.Was ich da gemacht habe, weiss ich auch nicht so genau», erzählte er augenzwinkernd von seinen Anfängen in New York. Geblieben ist er trotzdem.Der kleine, etwas unscheinbare Mann hatte es sich in einer Nische in der Mediothek in Pfäffikon mit seinen zwei Büchern gemütlich gemacht und schilderte munter weitere Anekdoten aus seinem Leben. So beispielsweise auch Spaziergänge in Venedig, die für ihn meist in einer Gelateria endeten.

Aufblühen mit Lesungen

Richtig aufblühen tat er aber erst, als er aus seinen mitgebrachten Büchern vorlas. So auch aus seinem Bestseller «Die Geliebte des Gelatiere ». Um ihn dem Publikum «gluschtig » zu machen, las Zahno in angenehm beruhigender Stimme einenTeil seines Buches vor, wie ein Vater, der seinen Kindern eine Gutenachtgeschichte erzählte. Nur waren seine zuhörenden Schäfchen nachher nicht müde, sondern hungrig. Die Beschreibungen von Eis, das die Protagonisten gemütlich verspeisten, machte die Leute tatsächlich «gluschtig» – allerdings auf Dessert. Das zeugt von Zahnos Talent. In seinen Romanen sind die Dinge so gut beschrieben, dass sie sich jeder genau vorstellen kann, und sie im einen oder anderen Fall sogar verspeisen möchte.

Ab ins Flugzeug!

«Das Schriftstellerleben ist kein Zuckerschlecken. Man braucht extrem viel Disziplin und Geduld, damit man seinen eigenen Text, den man in- und auswendig kennt, hunderte Male liest und überarbeitet.» Die Mühe hat sich gelohnt. Daniel Zahno hat mit seinem Roman «Manhattan Rose» mitten ins Herz der Zuhörer getroffen. Mit seinen exakten Beschreibungen animierte er das Publikum zu eigenen Vorstellungen und Träumen. «Ich möchte am liebsten gleich in ein Flugzeug steigen und nach New York fliegen», sagte eine Zuhörerin. Zahno hat mit seinenWorten, ganz einfach gesagt, die Gemüter in der Mediothek in Pfäffikon zum Blühen gebracht.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

08.09.2014

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