Klaus Ruthenbeck las aus seinem neusten Buch und erzählte über Alltagssituationen die einem zum Schmunzeln und Nachdenken bringen. Bild Bettina Schärlinger
Klaus Ruthenbeck las aus seinem neusten Buch und erzählte über Alltagssituationen die einem zum Schmunzeln und Nachdenken bringen. Bild Bettina Schärlinger

Literatur

Heiteres, das aus dem Leben gegriffen ist

Mit heiteren Kurzgeschichten zauberte der Autor Klaus Ruthenbeck vor kurzem im Tertianum seinen Zuhörern ein Schmunzeln auf die Lippen. Er las aus seinem neusten Buch «All-Tags-Schmunzeln über die grossen Kleinigkeiten in unserem täglichen Leben» vor.

Nach der Pensionierung nahm der Autor Klaus Ruthenbeck die Welt ganz anders wahr als im Berufsalltag, und tägliche Kleinigkeiten wurden ihm immer wichtiger. «Meine Familie war es, die mich motiviert hat, Alltagsepisoden aufzuschreiben und zu veröffentlichen», erklärte er am Donnerstag im Tertianum Huob in Pfäffikon. Nun schreibt Ruthenbeck wöchentlich für verschiedene Schweizer Zeitungen Kolumnen. Die positiven Reaktionen darauf führten dazu, dass in den letzten Tagen bereits sein zweites Buch veröffentlicht wurde, aus dem er – so quasi druckfrisch – einige heitere Episoden vorlas und den Lesungsbesuchern den Nachmittag versüsste.

Themen, die Menschen beschäftigen

Die über 100 Kurzgeschichten handeln von Alltagssituationen, sowie aktuellen Themen, die alle Menschen bewegen und betreffen. Eine Geschichte heisst «Lokführer mit Herz», und wurde dem Autor durch seine Enkel zugetragen. Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Nachmittag mit dem Opa beobachteten die Grosskinder im Zug sitzend ein betagtes Ehepaar, das den Anschluss um Sekunden verpasst hat. Doch der ausfahrende Zug hielt nochmals an, obwohl er den Bahnsteig schon hinter sich gelassen hatte, fuhr rückwärts und liess die Eheleute einsteigen. «Es sind solche Geschichten, die mich immer wieder begeistern», sagte Ruthenbeck.

Sammelleidenschaft

Eine andere Geschichte trug sich an einem Familienfest zu. Dort begann ein Vater emotional über seine wertvollen Biedermeierstühle zu sprechen und fragte sich gleichzeitig, wie die Tochter mit Billigmöbeln leben könne. Deshalb haben die Eltern entschlossen, der Tochter die Biedermeieressecke schon zu Lebzeiten zu vererben. Doch die Schenkenden warteten vergeblich auf die spontane dankbare Umarmung. Es kam in der Folge zu einer tränenreichen Diskussion und endete in der Feststellung: «Das haben wir alles nur für dich gesammelt und behalten».

«Für mich ist klar», sagte Ruthenbeck, alles Hab und Gut muss einem selber gefallen und nicht den Nachkommen. «Vielleicht mit einer Ausnahme. Und zwar dann, wenn die zu verschenkende Sammlung aus bunten Scheinen mit grossen Zahlen darauf besteht», erzählte er schmunzelnd.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

09.09.2013

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