Urspeter Schelbert brachte seine Gäste zum Nachdenken und Schmunzeln. Bild bsa
Urspeter Schelbert brachte seine Gäste zum Nachdenken und Schmunzeln. Bild bsa

Literatur

Spannende Reise durch Innerschweiz

Am Mittwochabend referierte Urspeter Schelbert im Schlossturm Pfäffikon und nahm alle Anwesenden mit auf eine literarische Reise durch die Innerschweiz. Mit Leseproben aus dem Buch «Literarische Innerschweiz» von Ulrich Suter wusste er seine Gäste in den Bann zu ziehen.

Ein umfassendes Werk der Literarischen Innerschweiz fehlte bis heute, was die Albert Koechlin Stiftung dazu bewog, ein Projekt zu starten, das sich mit einer Gesamtschau der Literarischen Innerschweiz befassen sollte. «Zu Beginn der Projektidee stolperten wir immer wieder über die vielfach wiederholten Vorurteile, die Innerschweiz sei ein kultureller und insbesondere literarischer Holzboden, auf dem nur wenig wachsen könne und kaum etwas zu ernten sei», erklärte Urspeter Schelbert, wissenschaftlicher Archivar am Staatsarchiv des Kantons Zug und Leiter des Projekts.

Individuelles Charakterbild

Im Buch berücksichtigt wurden Schriftsteller, die entweder Bürger der Innerschweiz, dort geboren sind oder mehrere wichtige Lebensabschnitte dort verbracht haben. Dem Autor Ulrich Suter ist es gelungen, jeder Region ein individuelles Charakterbild zu geben. Textbeispiele und Illustrationen helfen, das Beschriebene erlebbar zu machen. Ergänzt wird das Buchprojekt durch einen dokumentarisch abwechslungsreichen Film von Claudia Schmid. Nach den einleitenden Worten nahm Schelbert die Anwesenden mit auf eine Literarische Reise durch die Innerschweiz. Begonnen wurde die Reise in Luzern, führte dann durch die Luzerner Landgemeinden nach Uri, Schwyz, Einsiedeln, in die Bezirke March und Höfe.

Literarische Kostprobe

Nach ersten allgemeinen Angaben über die betreffende Region wurde immer noch eine literarische Kostprobe zur Gegend gegeben. Nachdenkliche Texte wie auch Unterhaltsames, das den Zuhörern zumindest ein Lächeln auf die Lippen zauberte, machte alle neugierig auf mehr. Zum Bezirk Höfe meinte Schelbert, dieser habe gemessen an der heutigen Einwohnerzahl nur wenig literarisch Tätige hervorgebracht.

Zwei Vertreter auf Ufnau begraben

Besonders zu erwähnen sind jedoch zwei der ältesten Vertreter, die auf der Insel Ufnau begraben sind. Der Humanist Ulrich von Hutten, der 1523 im Asyl auf der Insel verstarb, wurde bedeutend, weil Konrad Ferdinand Meyer seine letzten Tage literarisch verarbeitet hatte. Ebenfalls auf der Ufnau beerdigt ist der Einsiedler Benediktiner Gregor Hüsser. Der wohl bekannteste Höfner Dichter sei Georg Sturm, der ein reiches literarisches Werk auf Höfnerdeutsch und Japanisch hinterliess. Er verfasste 1966 das Gedicht «s’Höfnerländli». Mit diesem Gedicht beendete Schelbert seinen Vortrag und überliess es den Zuhörern, selber zu urteilen, ob die These von «der Innerschweiz als literarischer Holzboden» wiederlegt werden konnte.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

25.11.2011

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