Das vielseitige Regionalorchester Con Brio verzaubert mit künstlerischer Leichtigkeit und Offenheit gegenüber allen Genres von Rock, Country über Volksmusik bis hin zu Kirchenmusik. Bild Micha Brandstetter
Das vielseitige Regionalorchester Con Brio verzaubert mit künstlerischer Leichtigkeit und Offenheit gegenüber allen Genres von Rock, Country über Volksmusik bis hin zu Kirchenmusik. Bild Micha Brandstetter

Musik

Musik und Kultur der Region geprägt

Das Sinfonieorchester Con Brio feierte an drei Konzerten in drei Kantonen über die Feiertage fulminant sein 25-jähriges Bestehen. Klare Höhepunkte waren die Auftritte der Gesangssolisten Christa Fleischmann und Raimund Wiederkehr.

Am Abend des 2. Januars präsentierte das bekannte Regionalorchester Con Brio (Ausserschwyz, See-Gaster und Glarnerland) in der katholischen Kirche Pfäffikon das dritte und letzte Konzert seiner Auftrittsreihe zur Feier des langjährigen Bestehens seit Mai 1997. Unter dem Motto «Bekannte Werke grosser Meister» spielte das 45-köpfige Ensemble populäre Werke aus der leichten Klassik, Oper und Operette. Musik soll Freude bereiten Violinist Christoph Benninger vom Vorstand der Formation, führte mit Sachverstand und Humor durch den Abend und durfte mehrere Hundert Musikliebhaber begrüssen: «Wir möchten Ihnen heute eine Freude bereiten mit allen Melodien, die der DNA des Con Brio entsprechen. Con Brio, so heisst unser Orchester seit der Gründung, was so viel bedeutet wie lebhaft oder temperamentvoll. Genau das dürfen Sie auch heute von uns erwarten.» Bei den Vorstellungen schwang der musikalische Leiter Stefan Zindel aus Schänis den Dirigentenstab und die Rolle der Konzertmeisterin hatte die Berufsmusikerin Caroline Thoma inne. Der Schwyzer Regierungsrat und Vorsteher des Bildungsdepartements Michael Stähli war ebenfalls vor Ort und überbrachte eine Grussbotschaft: «Mit berechtigtem Stolz feiert das Regionalorchester Con Brio seinen 25. Geburtstag. Für einen Kulturverein ist das in unserer schnelllebigen Zeit eine eindrückliche Zahl.» Mit Schwung und Feuer Die Ouvertüre der Darbietung stellte «La Gazza Ladra» von Gioacchino Rossini dar, die in einer Zeit grosser gesellschaftlicher Umbrüche spielt. Mit der Arie «O mio babbino caro» aus Giacomo Puccinis Oper «Gianni Schicchi » verzauberte Sopranistin Christa Fleischmann, die auf Schweizer Operettenbühnen Stammgast ist, ihr Publikum. Die Kompositionen «España cañí» von Pascual Marquina Narro und «Granada» von Agustín Lara führten die musikalische Reise auf die iberische Halbinsel. Letztere wurde vom Zürcher Tenor Raimund Wiederkehr, der als Kantor und Gymnasiallehrer tätig ist, kraftvoll in die Kirche geschmettert. Im Intermezzo «Meditation » aus der Oper «Thaïs» des französischen Tondichters Jules Massenet brillierte Solistin Caroline Thoma an der Violine. Darauf folgte der schwungvolle Faust-Walzer «Ainsi que la brise» von Charles Gounod. Eines der Highlights war mit Sicherheit das Duett von Christa Fleischmann und Raimund Wiederkehr mit einem Gläschen Weisswein in der Hand zum Trinklied «Brindisi» von Giuseppe Verdi aus der Oper «La Traviata».


Der Name ist Programm


Nach einer kurzen Pause setzten die Künstler ihre Darbietung mit dem «Liechtenstein-Marsch» fort, der geprägt war durch Lebensfreude und Anmut. Auf die temperamentvolle Schnellpolka «So ängstlich sind wir nicht!» von Johann Strauss Sohn folgte ein hinreissendes Tenor-Solo aus «Giuditta », der letzten Operette, die Franz Lehár vor seinem Tod komponierte. Den leichtfüssigen Walzer «Künstlerleben » von Johann Strauss Sohn nahm Christoph Benninger zum Anlass,allen Gönnern und grosszügigen Sponsoren zu danken. Das zweite Sopran-Solo «Les Oiseaux dans la charmille» aus «Hoffmanns Erzählungen» von Jacques Offenbach wurde durch schauspielerische Einlagen angereichert, was von den Zuschauern mit einem lang anhaltenden Applaus goutiert wurde. Als grosses Finale boten die beiden Sänger Christa Fleischmann und Raimond Wiederkehr die weltbekannte Operettenmelodie «Komm mit nach Varasdin!» von Emmerich Kálmán mit Verve dar und schwangen das Tanzbein. Mit frenetischem Beifall forderten die Zuhörerinnen und Zuhörer zwei Zugaben, unter anderem den Radetzky-Marsch von Johann Strauss Vater, der an den Konzerten von Con Brio traditionell nach den offiziellen Stücken gespielt wird. Immer offen für Neues Das Geheimnis des Erfolges von Con Brio liegt, wie der Name verspricht darin, dass das Orchester sich immer wieder neu erfindet, viele Nachwuchsmusiker integriert, experimentierfreudig ist und sich stets im Wandel befindet. So hat die Gruppe, deren Spezialgebiet die Wiener-, Film- und Unterhaltungsmusik ist, schon Projekte mit über 25 unterschiedlichen Chören, Blasorchestern und Bands umgesetzt. Es gibt kaum eine Sparte, vor der die Innovationskraft der kreativen Köpfe Halt macht. Nach einem unbeschwerten Abend konnte auf den Jahreswechsel und hoffentlich 25 weitere Jahre Con Brio angestossen werden.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Micha Brandstetter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

05.01.2023

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