Das Quatuor Byron faszinierte mit seiner Musik (v. l.): Simone Roggen (Violine), François James (Violine), Robin Lemmel (Viola) und Coralie Devars (Violoncello). Bild Verena Blattmann
Das Quatuor Byron faszinierte mit seiner Musik (v. l.): Simone Roggen (Violine), François James (Violine), Robin Lemmel (Viola) und Coralie Devars (Violoncello). Bild Verena Blattmann

Musik

Berührend und eindrücklich

Mit der Einladung von vier exzellenten Musikern gelang es den Organisatoren des Musiksommers am Zürichsee einmal mehr, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Das Quatuor Byron aus Genf konzertierte am Freitagabend in der Kirche St. Peter und Paul auf der Ufnau.

Die Ufnau sei die Wiege des Musiksommers am Zürichsee, erklärte Giovanni Bria, Gründer und Präsident des Festivals bei der Begrüssung. «1993 fanden die ersten Konzerte statt. Da, wo Stille herrscht, an diesem besonderen Ort, hat die Musik eine ganz besondere Wirkung und Ausstrahlung», ist Bria überzeugt. Diese spezielle Wirkung und Ausstrahlung war auch bei diesem Konzert zu spüren. Die Musiker des Quatuor Byron, bestehend aus Simone Roggen (Violine), Coralie Devars (Violoncello), François James (Violine) und Robin Lemmel (Viola) trugen mit viel Können, grosser Virtuosität, Leidenschaft und Sensibilität das ihre zu einem Hörgenuss bei.

Imitierte Vogelstimmen

Das «Streichquartett Nr. 32 C-Dur op. 33,3 Hob. III: 39» von Joseph Haydn stand als erstes auf dem Programm. Das 1781 komponierte Werk wird auch «Vogelquartett» genannt, da darin Vogelstimmen imitiert werden. In der lieblichen, beschwingten Musik des ersten Satz «Allegro moderato» war denn auch fröhliches, manchmal aufgeregtes Gezwitscher herauszuhören. Im zweiten Satz, dem «Scherzo», das eher etwas melancholisch wirkte, kam dieses – vorwitzig und plötzlich einsetzend durch die Violinen – wieder zum Ausdruck. Auch beim dritten Satz «Largo e sostenuto », der feierlich und edel daherkommt, drang zugleich die anspruchsvolle Leichtigkeit Haydns immer wieder durch. Das «Finale» setzte dem Werk temporeich, pure Lebensfreude ausdrückend und mit einer bewegten und zugleich harmonischen Zwiesprache zwischen den Instrumenten, ein Ende.

Zum Träumen verleitend

Zu Herzen gehend und auf eine spezielle Weise durchzogen vom Gefühl der Sehnsucht hörte sich Gabriel Faurés «Pavane» an. Zuweilen schien sich ein musikalisches Sommergewitter zusammenzubrauen, das sich aber immer wieder aufs Neue beruhigte. Ebenso hingebungsvoll und sehr schön interpretiert spielten die Musiker «Prélude la fille aux cheveux de lin» von Claude Debussy. Die sehr feinen Töne verleiteten zum Träumen. Nach der Pause eröffneten die vier Musiker den zweiten Teil des Konzerts mit dem «Streichquartett Nr. 2 D-Dur op. 51» des russischen Komponisten Alexander Borodin. Dieses Werk verlangte den Künstlern einiges ab. Die vier Sätze «Allegro moderato», «Soherzo: Allegro», «Notturno: Andante» und «Finale: Andante – Vivace» liessen die sich wiederholende Melodie verschieden daherkommen und ergaben einen wunderbaren Dialog zwischen den Instrumenten. Mal zeigte sich die Musik schwindelerregend temperamentvoll, bestimmend, wellenartig, fragend oder faszinierte emotionsgeladen, schmeichelnd oder ganz zart berührend.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

23.07.2012

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