Die Harmonie Freienbach widmete sich in ihrem diesjährigen Winterprogramm musikalisch dem fernen Osten. Bild Lilo Etter
Die Harmonie Freienbach widmete sich in ihrem diesjährigen Winterprogramm musikalisch dem fernen Osten. Bild Lilo Etter

Musik

Ein Abstecher nach Fernost

Fernöstliche Blasmusik, eindrücklich dargebracht von der Harmonie Freienbach, liess die Zuhörer am Sonntagabend eintauchen in asiatisches Lebensgefühl. Im Zentrum des Winterkonzerts in der Kirche St. Meinrad in Pfäffikon standen vorwiegend Komponisten aus Japan.

Vor dem Konzert gedachte die Harmonie Freienbach der kürzlich verstorbenen Jacqueline Wyler, die in ihren Reihen Fagott gespielt hatte, mit einer Schweigeminute und einem musikalischen Gruss. Dann wies die in einen Kimono gekleidete Reina Burkhalter, Tochter von Ruedi Burkhalter, (Tuba) nach Fernost. Zusammen mit OrvenWiesendanger, der durch das Programm führte, begrüsste sie die zahlreichen Gäste.

Die Grösse des Riesenrads

Nicht nur der Blick nach Asien ver-and die sieben vorgetragenen Stücke miteinander, sondern auch die Auseinandersetzung der Komponisten – darunter vier Japaner – mit einemThema, das sie in vielgestaltige Musik umsetzten. Unter der Leitung von Valentin Vogt wurde sie von der Harmonie Freienbach eindringlich und berührend dargeboten. In «Singapore Flyer» drückte Satoshi Yagisawa (* 1975) seine Überwältigung durch die Grösse des Riesenrads von Singapur aus, weich wurden die Klänge beim lichterglänzenden Drehen des Rades bei Nacht. Vom selben Komponisten trug ein Oktett aus der Harmonie Freienbach «Intrada für Blechoktett» vor, flott mit harmonischer Melodie und einem Hauch von Feierlichkeit.

Fantasien zu Volksweisen

«Eine Collage aus Wolken» vonTetsunosuke Kushida (* 1935) folgte klanggewaltig weissen Schönwetterwolken, über das Land gepeitschten, schwarz dräuenden Gewitterwolken und Schleierwolken hoch oben, bis sie sich auflösten im Blau des Himmels. Gleich zweimal liess das Orchester Gedanken und Fantasien zu Volksweisen ertönen. Der US-Amerikaner John Barnes Chance (1932 bis 1972), schrieb fünf Variationen zur koreanischen Weise «Arirang», von mitreissend marschmässig bis zu träumerisch und festlich. Seine Gedanken zu japanischen Kinderliedern einfliessen liess Yoshio Matsuo (* 1946) in «Warabe - Uta Fantasie», kindlich unbeschwert, dann mit kraftvoller Energie. Richtung Russland führte «Steppenskizze aus Mittelasien» des Russen Alexander Borodin (1833 bis 1877). Darin schwang die Melancholie der Weite mit, die sich in der Stille verlor. Den Schluss machte «Der letzte Brief von Murdoch», in dem Masanori Taruya (* 1978) fantasierte, wovon Murdoch beim Untergang der «Titanic» geschrieben haben könnte. Er klang eindringlich nach Angst, Verzweiflung, Kälte, Endgültigkeit, Abschied. Das Publikum war zum Schluss so hingerissen, dass es gleich zwei Zugaben verlangte.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

26.11.2013

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