Das Streichquartett Asasello geht neue Wege und versucht Kombinationen von klassischer Musik mit anderen Kunstrichtungen; am Sonntag war es eine Video-Show mit zwei parallel laufenden Projektionen während dem ganzen Konzert im Vögele Kultur Zentrum. Bil
Das Streichquartett Asasello geht neue Wege und versucht Kombinationen von klassischer Musik mit anderen Kunstrichtungen; am Sonntag war es eine Video-Show mit zwei parallel laufenden Projektionen während dem ganzen Konzert im Vögele Kultur Zentrum. Bil

Musik

Eine Brücke zwischen Musik und Videokunst

In der Ausstellung im Vögele Kultur Zentrum «Von hier nach dort» geht es um Brücken, gebaute und symbolische. Einen Brückenschlag besonderer Art erlebten dort am Sonntag die Besucher des Konzerts des Asasello-Quartetts.

Auf einem der parallel laufenden Videos wurden Styropor-Boxen bepackt. Unterschiedlichste Gegenstände wurden fein säuberlich eingepackt, Stück für Stück, immer wieder. Wurde einmal nicht bepackt, wurde das Display verdunkelt und der Film auf die Leinwand projiziert. Der zweite laufende Film zeigte Allerweltsszenen, solche, wie man sie als Amateur aus den Ferien heim bringt: Strassenszenen, Landschaften, Restaurantbesuche, Personen, Bilder aus dem fahrenden Auto – um nur ein paar zu nennen.

Streichquartett und Film

Doch diese Filme waren nicht der Grund dafür, dass zahlreiche Besucher den Weg ins Auditorium im Kultur Zentrum auf sich nahmen. Sie kamen nämlich, um den Klängen des Asasello-Quartetts zu lauschen, das sich seitlich der Leinwand installiert hatte. Wer sich vor Konzertbeginn im Internet informierte oder das Ensemble schon kannte, wusste, dass man die vorgetragenen Werke von Heinz Marti, Sergej Tanejew, Aleksandra Gryka, Ludwig van Beethoven oder Ernst Bloch nicht so zu hören bekommen wird, wie man sich das von anderen Konzerten gewohnt ist. Jeder der einzelnen Künstler ist natürlich ein Musik-Profi – das war schnell auszumachen –, aber offenbar auch offen für das Unkonventionelle, offen, um die Werke sehr abstrakt vorzutragen, schon fast experimentell. «Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Aufnahmetechniken und der Vermittlung von Musik auf Tonträgern beschäftigt die Musiker immer wieder», so kann man es auf deren Homepage nachlesen.

Experiment

Genau so ein Experiment war die Performance in Pfäffikon. Es war spannend; einerseits war man fasziniert von den Klängen der Violinen, der Viola und des Violoncellos, die von kaum hörbar bis schrill sein konnten. Andererseits wollte man die Szenen auf der Leinwand und dem Display nicht verpassen, die Konzentration auf die Musik liess nach, bis man sich dabei ertappte, abzuschweifen. Dann wiederum war man voll bei der Musik: ein Wechselspiel von visuellem und akustischem Reiz, eben ein Brückenschlag zwischen Video und Musik. Es war eine spannende Erfahrung, die wohl jeder Besucher anders erlebt haben dürfte.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.03.2013

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