Zu den letzten Stücken im Konzert der Harmonie Freienbach wehte im Hintergrund die Vereinsfahne. Bild Lilo Etter
Zu den letzten Stücken im Konzert der Harmonie Freienbach wehte im Hintergrund die Vereinsfahne. Bild Lilo Etter

Musik

Falsche Töne am rechten Ort

Marsch, Swing, Rag, Filmmusik, Tänze aus Armenien und bewusst gesetzte falsche Töne spielte die Harmonie Freienbach im Frühlingskonzert vom Samstagabend in der Aula der Kantonsschule derart schwungvoll, dass das grosse Publikum hingerissen war.

Gleich der eröffnende, flotte Marsch «The Melody Shop» von Karl L. King, 1891-1971, kam in federndem, forschem Schritt daher. Dem liess die Harmonie Freienbach unter der Leitung von Valentin Vogt «Armenische Tänze (Teil 1)» von Alfred Reed, 1921-2005, folgen. Rhythmisch luftig, gedehnt besinnlich und lebhaft vorwärtsstrebend klang die Musik. In der Fantasie sah man Reiter jedes Hindernis überwindend ungestüm durch die herbe Landschaft des Kaukasus galoppieren. Danach sagte Regula Ochsner, die mit interessanten Details durch das Programm führte, das Arrangement «Benny Goodman: The King of Swing», 1909-1986, an. Zu hören waren Titel wie «Let’s Dance» und «Sing, Sing, Sing». In «TheWrong Note Rag» hatte Komponist Leonard Bernstein, 1918-1990, bewusst falsche Noten gesetzt. Mit schrägem Klang würzten sie die neckische Melodie.

«Rolipops» und «Tico Tico»

Nach der Pause ertönte «Gruss an Bern» von Carl Friedemann, 1862- 1952, ein rassiger, traditioneller Marsch von altem Schrot und Korn. Spanisch temperamentvoll gings mit Klatschen und olé-Rufen der Musi-kanten in «Rolipops» von Jean-François Michel, 1957, weiter. Dazu gaben David Kümin und Fabian Gyr Soli auf der Trompete. Bevor sie einträchtig nebeneinander im Orchester standen, blies Fabian Gyr sein Instrument, gleichsam als Echo von David Kümin, aus der entgegengesetzten Ecke bei der Eingangstüre. In dieWelt des Animationsfilms entführte «Pixar Movie Magic» von Michael Giacchino und Randy Newman mit einnehmender Musik aus den erfolgreichen Animationsfilmen «Up», «Cars» oder «Toy Story».

Viel Applaus

Besonders begeisterten Applaus löste «Tin Roof Blues» aus, von fünf Bandmitgliedern aus dem frühen New-Orleans-Jazz komponiert und von Tony Kurmann arrangiert. Melodiös zauberte die Harmonie Freienbach mit der Dixi-Combo aus den eigenen Reihen das lebensfrohe Flair des New-Orleans-Jazz in die Aula. «Tico Tico» von Zequinha de Abreu, 1880-1935, beschloss mit erfrischendem Elan das schwungvolle Konzert. Für den begeisterten Applaus bedankte sich die Harmonie Freienbach zuerst mit «Instant Concert» von Harold L. Walters, in dem er 30 Melodien zum Teil nur mit wenigen Takten spannungsvoll aneinanderreihte, etwa «Hava Nagila», «Can can» oder «Jingle Bells». Mit «Marignan » von Jean Daetwyler machte ein schnittiger Marsch den endgültigen Schluss.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

08.04.2013

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