Maria Scheidegger (links) organisierte für ihre Masterarbeit ein Konzert im Schlossturm, welches sie unter anderem mit der Violinistin Kristia Heinimann bestritt. Bild Eveline Corti
Maria Scheidegger (links) organisierte für ihre Masterarbeit ein Konzert im Schlossturm, welches sie unter anderem mit der Violinistin Kristia Heinimann bestritt. Bild Eveline Corti

Musik

Masterabschluss mit Orpheus

Im Rahmen ihres Masterabschlusses organisierte die Violinen- und Violalehrerin der Musikschule Freienbach, Maria Scheidegger, ein Konzert. Der Schlossturm Pfäffikon bot ihr und den Mitwirkenden am Sonntagabend das geeignete Ambiente dazu.

Maria Scheidegger unterrichtet an der Musikschule Freienbach Violine und Viola. Zu ihrem Masterabschluss an der Zürcher Hochschule der Künste organisierte sie ein Konzert im Schlossturm Pfäffikon, welches sich um verschiedene Kompositionen des Orpheus-Mythos drehte. Der Turm sorgte denn für die richtige Stimmung für die dramatische Liebesgeschichte von Orpheus. Gemeinsam mit Kristina Heinimann (Violine, Viola), Ivan Turkalj (Cello), Zsuzsa Csige (Traversflöte), Meret Roth (Sopran), Christoph Waltle (Tenor), Florian Gabele (Klavier) und Martin Zimmermann (Cembalo) spielten sie ausgewählte Kompositionen.

Tolle Idee umgesetzt

Der Dichter Alessandro Striggio hatte die Idee, dass ohne weltliche Geräusche nur Musik erklingen und so der Geschichte von Orpheus Leben geben soll. In den dicken Mauern des Schlossturms liessen sich denn auch weder Wind noch Wetter erahnen. Der Komponist Claudio Monteverdi war von der Idee, dass Musik das Alleinrecht, gehört zu werden, haben sollte, angetan und komponierte 1607 daraus die Oper «L’Orfeo-Favola in Musica». Gut 100 Jahre später inspirierte genau diese Oper wiederum Louis-Nicolas Clérambault. Er integrierte die Kantate «Orphée» in einer ganzen Sammlung verschiedener Kantaten, die die mythologische Geschichten musikalisch erzählten.

Stimme imitiert

Ebenfalls im 17. Jahrhundert entstand das Ballett «Orphée» des Komponisten Christian Cannabich, der die Hilfe Wolfgang Amadeus Mozarts beanspruchte. Herausragend ist dabei die Imitation der Stimme des Orpheus. In einem Pizzicato liess er den lyrischen Gesang Orpheus’ aufleben. Pizzicato nennt man das Zupfen der Saiten von Violinen oder Bässen, anstatt sie mit dem Bogen zu streichen.

Zauber wieder aufleben lassen

Die Pariser Fassung des Balletts «Orpheus und Eurydike» von Christoph W. Gluck wurde 1774 uraufgeführt. Es ist ein einfaches, nur auf die Handlung des unglücklichen Liebespaars konzentriertes Arrangement. Melancholisch huldigte dieses am Ende der Unsterblichkeit Orpheus in der Musik. Auch der «neue» Orpheus aus dem 19. Jahrhundert riss das Publikum mit. Der Komponist Kurt Weill beschrieb Orpheus als Mensch in der Masse, der darin untergeht. Die Masterarbeit Maria Scheideggers liess im Schlossturm den beschriebenen Zauber der Musik definitiv wieder aufleben.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

07.01.2015

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