Fünftes Projekt der Sängerinnen und Sänger des Einsiedler Welttheaters: Unter Leitung von Agnes Ryser fand das erste von vier Konzerten in Pfäffikon statt. (Bild: Frieda Suter)
Fünftes Projekt der Sängerinnen und Sänger des Einsiedler Welttheaters: Unter Leitung von Agnes Ryser fand das erste von vier Konzerten in Pfäffikon statt. (Bild: Frieda Suter)

Musik

Mit einem Feuerwerk zum Amen

Der Chor 90 Stimmen des Einsiedler Welttheaters, Orgel und Instrumentalisten eröffneten ihre diesjährige Konzertreihe am Freitag in Pfäffikon.

Fast 100 Mitwirkende auf und hinter der Bühne sind in einem musikalischen Projekt des Chors des Einsiedler Welttheaters vereint. Das erste Konzert fand am Freitagabend in der St. Meinradskirche in Pfäffikon statt. Man begebe sich auf aussergewöhnliches musikalisches Terrain, sagte Susann Bosshard-Kälin bei der Begrüssung. Damit meinte sie die eher modern einzustufenden Kirchenmusikwerke der drei Komponisten Richard Strauss, Louis Vierne und John Rutter. Louis Vierne war ab 1900 Organist an der Notre-Dame in Paris. Seine «Messe Solennelle» komponierte er für Chor und zwei Orgeln. Sie beginnt mit einem feierlichen «Kyrie». Dieses sowie das «Gloria» und «Sanctus» sind eher in traditionellem Stil gehalten. Im «Benedictus» kommen jedoch modern anmutende Harmonien zum Zug. Mit wunderschönem Echospiel zwischen Chor und Orgel im «Agnus Dei» endet das Werk ebenso feierlich, wie es begonnen hat.

Fast wie auf der Bühne des Welttheaters

Lang anhaltender Applaus brachte die Anerkennung des Publikums zum Ausdruck. Fast wie auf der Bühne des Welttheaters fühlte man sich in den drei Teilen des «Gloria» von John Rutter. Chor und Instrumentalisten eröffnen mit einem Dialog. Fast sphärisch klingen Teile im zweiten Satz. Nach dem Auftakt mit dem Grundrhythmus der Orgel folgt der Bläsersatz. Im anschliessenden Höhepunkt in voller Chor- und Instrumentenbesetzung brechen der Jubel und die ganze Herrlichkeit des «Gloria» durch. Der Chor, Solisten und die Orgel verschmelzen im letzten Teil des zweiten Satzes zu einer Einheit. Zu einem richtigen Feuerwerk wird der dritte Satz mit einem klangvollen Amen. Der 1945 in London geborene John Rutter hat das Werk 1974 für den amerikansichen Chor The Voices of Mel Olson geschrieben.

Zuerst die Instrumente

Eröffnet wurde das Konzert nicht vom Chor, sondern von den Instrumentalisten. Orgel, Blechbläser und Pauke zelebrierten zunächst das Werk «Feierlicher Einzug der Ritter des Johanniterordens» von Richard Strauss. Danach kam ein erstes Werk von Louis Vierne zum Zug: das Orgelsolo «Meditation», der zweite Teil aus «Trois Improvisations». Die Leitung des Konzerts hatte die Dirigentin Agnes Ryser aus Hombrechtikon. Grosser Applaus und Blumen zum Schluss bestätigten, dass es gelungen ist, den vier vorangegangenen Projekten ein ebenbürtiges Fünftes folgen zu lassen. Nach den ersten Konzerten in Pfäffikon am Freitag und in Einsiedeln am Sonntag folgen weitere, und zwar am Freitag, 26.November, um 20 Uhr in der reformierten Kirche in Horgen sowie am Sonntag, 28. November, um 17.30 Uhr in der Klosterkirche in Einsiedeln.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

22.11.2010

Webcode

www.schwyzkultur.ch/2JctYJ