Caroline Oltmanns faszinierte mit ihren eindrücklichen Interpretationen von zwei Werken des Komponisten Robert Schumann. Bild Bettina Schärlinger
Caroline Oltmanns faszinierte mit ihren eindrücklichen Interpretationen von zwei Werken des Komponisten Robert Schumann. Bild Bettina Schärlinger

Musik

Mit Robert Schumann Publikum verzaubert

Mit einem Frühwerk und der letzten Komposition Robert Schumanns spielte sich die Pianistin Caroline Oltmanns am Dienstagnachmittag im Tertianum Huob in Pfäffikon in die Herzen der Zuhörer.

Caroline Oltmanns, in Fürth (Deutschland) geboren, lebt in den USA. Sie ist Professorin für Klavier an der Youngstown State University und hat schon mehrere CDs veröffentlicht. Zum wiederholten Mal verzauberte sie mit viel Hingabe und scheinbarer Leichtigkeit das Publikum im Tertianum Huob in Pfäffikon und vermochte die Anwesenden in den Bann zweier grossartiger Werke Robert Schumanns zu ziehen.

Letzte Noten aus Schuberts Hand

Nebst dem aufgeführten «Carnaval», einem Hauptwerk Schumanns, waren die «Geistervariationen», die er unter tragischen Umständen schrieb, ein besonderer Ohrenschmaus. Im Vorfeld des Rosenmontags im Jahr 1854 spitzten sich die Ereignisse im Hause Schumann durch schizophrene Ausbrüche und Depressionen des Komponisten zu. «Schon zuvor hatte sich Schumann über quälende Stimmen in seinem Kopf beklagt, welche ihm das Thema zu den Geistervariationen einflüsterten», sagte Oltmanns. Um Schlimmeres zu verhindern – die Stimmen befahlen ihm auch, Gewalt an seiner Familie zu üben – stürzte sich der Komponist in die Fluten des kalten Rheins. Glücklicherweise wurde er von einem Bootsmann gerettet, der ihn nach Hause brachte, wo Schumann am gleichen Tag die Variationen zum Geisterthema schrieb, bevor er anderntags in die Klinik eingewiesen wurde.

Werk für Clara Schumann

Das Werk, das Clara Schumann gewidmet ist, wurde von ihr nie veröffentlicht. Erst in den 1990er-Jahren gelangte das Faksimile aus einer privaten Sammlung an die Öffentlichkeit. Ausdrucksstark und mit viel Gefühl präsentierte die Pianistin das unbekannte Werk. Im Wissen der Tragik hinter den Melodien stimmte es sehr nachdenklich und beeindruckte nachhaltig. Nach einem langen Schlussapplaus spielte die Künstlerin aus Amerika eine Kostprobe aus ihrem aktuellsten Album und rundete mit einem Stück von Franz Liszt den herbstlichen Konzertnachmittag im Tertianum Huob ab.



Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

30.10.2014

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