Die Musiker (v. l.) Bernhard Isenring, Sybille van Veen, Fabian Bucher und Roman Künzli liessen an der Jubiläumsmatinée die prachtvolle Späth-Orgel erschallen. Bild Verena Blattmann
Die Musiker (v. l.) Bernhard Isenring, Sybille van Veen, Fabian Bucher und Roman Künzli liessen an der Jubiläumsmatinée die prachtvolle Späth-Orgel erschallen. Bild Verena Blattmann

Musik

Orgelmatinée ist bei Gold angelangt

Die letzte Orgelmatinee der Saison in der Pfarrkirche St. Meinrad in Pfäffikon war zugleich die 50. Zu diesem Jubiläum vom Samstag wählte das Organistenteam ein besonderes Programm für die vielen Zuhörer.

Am 15. November 2003 wurde mit Peter Keller-Büsch an der Orgel die Reihe der Orgelmatinéen eröffnet. Niemand vom Organistenteam hätte gedacht, dass diese Anlässe so grossen Anklang finden würden, erklärte Fabian Bucher in der Begrüssung. «Dies motiviert uns immer wieder aufs Neue, eine weitere Saison zu gestalten», so Bucher, der selbst dem Organistenteam angehört und auch einen Teil des Konzertes bestritt.

Breite Unterstützung

Unterstützung fanden die beliebten, jeweils rund eine halbe Stunde dauernden Matinéen nicht nur von der treuen Zuhörerschaft, sondern auch von der Gemeinde und der Kulturkommission Freienbach. Mit dem im Vorfeld angekündigten musikalischen Feuerwerk zum Jubiläum wurde nicht zu viel versprochen. Einmal mehr kamen die Matinéebesucher in den Genuss eines vielseitigen und anspruchsvollen Programms, das keine Wünsche offen liess. Mit der «Sinfonia in B» spielte Fabian Bucher ein Werk des italienischen Komponisten Padre Davide da Bergamo. Das liebliche, fröhliche und auch rhythmisch interessante und zuweilen auch kraftvolle Werk im Wechsel mit hohen und tiefen Tonfolgen, liess Frühlingsgefühle aufkommen. Mit einem «Intermezzo humoristico », der «Toot Suite» (Schickele No. 212) in drei Sätzen, vierhändig gespielt, überraschte und amüsierte Sybille van Veen und Bernhard Isenring die Zuhörer. Mit Witz und Ironie erklärte Isenring nicht nur die Schwierigkeit, zu zweit an einer Orgel zu musizieren, wo man sich gegenseitig die Töne wegschnappe, sondern gab auch Erklärungen ab zum Komponisten und zum Werk selbst. So soll das Werk angeblich von P.D.Q. Bach stammen, dem jüngsten und 21. Kind Johann Sebastian Bachs. Der jüngste Sprössling Bachs indessen existiert nur in Gedanken des eigenwilligen und parodierenden Komponisten und Satirikers Peter Schickele, geboren 1935 in Amerika. Isenring führte zu diesem Werk aus, dass – so etwa im Prelud – nervige und zugleich an Tinnitus erinnernde Tonheuler vorgesehen sind.

Voller Spielfreude und Leidenschaft

Um keine vulgäre Fuge handelte es sich bei der «Fuga Vulgaris», sondern um Takte eines russischen Volksliedes, die sich mit Walzertakten oder jazzigen Elementen abwechseln, alles gespickt mit einer kräftigen Prise Humor. Die Zuhörer waren begeistert. Zum Jubiläum liess Roman Künzli in «Carrillon de Westminster» von Louis Vierne feierlich und in verschiedenen Variationen das Glockenspiel von Westminster ertönen und beendete damit das eindrückliche Konzert, dem ein Apéro im Pfarreisaal folgte.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

11.03.2013

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