Volle Präsenz: die Sängerinnen im Alt. Im Hintergrund der Bass. Bild Verena Blattmann
Volle Präsenz: die Sängerinnen im Alt. Im Hintergrund der Bass. Bild Verena Blattmann

Musik

Schweizerischer Jugendchor: unglaubliche sängerische Reife

Auf Einladung des Männerchors Pfäffikon am Etzel machte der Schweizerische Jugendchor am Samstagabend auch in der Pfarrkirche Sankt Meinrad in Pfäffikon halt. Die 44 jungen Sängerinnen und Sänger beeindruckten das Publikum in allen Belangen.

Pius Egli, Präsident des Männerchors Pfäffikon am Etzel, versprach dem Publikum bei der Begrüssung den «Genuss eines ausserordentlichen Konzerts von jungen Sängerinnen und Sängern aus allen Landesteilen ». Mit dieser Aussage übertrieb er nicht. Was das Publikum zu hören bekam, war Chorgesang vom Feinsten. Das Publikum war beeindruckt von der unglaublich sängerischen Reife, Sicherheit, Ausdrucksstärke und Präsenz des Chors. In der musikalischen Leitung wechselten sich Clau Scherer und Fabien Volery ab, führten den Chor sicher durchs Konzert und holten das Maximum aus den Sängerinnen und Sängern heraus. Die sichtliche Freude und Begeisterung am Singen sprang auf das Publikum über steigerte sich mit jedem Lied.

AnspruchsvollerGesang

«Mnogaïa leta!», ein markanter Willkommensgruss aus Russland und gleichzeitig der Name eines Stücks von Sergej Prokofjew, machte den Anfang des Konzerts und leitete in den ersten Programmteil über. Dieser war der geistlichen Musik gewidmet und beinhaltete ausser Werken von Felix Mendelssohn und Jan Dismas Zelenka auch solche neuzeitlicher Komponisten. Pärt Uusbergs «Miserere » etwa hörte sich sehr feierlich und andächtig an und ging zu Herzen. Vier Solosängerinnen setzten abwechselnd mit ihrem Miserere ein, leise und manchmal fast sphärisch anmutend, dann wieder kräftig unterstrichen vom Chor im Hintergrund.

Urauführungeines Werkes

Der zweite Programmteil stand unter dem Motto «Würdigung». Mit Stücken von Michel Hostettler, Gion Antoni Derungs, Hansruedi Willisegger und Valentin Villard kamen auch Werke von Schweizer Komponisten, die in diesem Jahr einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern können, zur Aufführung. Villard, selbst Tenor in diesem Chor, komponierte eigens für diese Konzerttournee das Werk «Memorare», das uraufgeführt wurde. Mit seiner Komposition stellte er hohe Ansprüche an den Chor und den Dirigenten, denen sich beide erfolgreich stellten. Das Marienlob, manchmal als Zwiegespräch und etwas disharmonisch wahrgenommen, aber auch sehr lobend und preisend, endete mit einem feinen, leisen Amen mit Variationen der verschiedenen Stimmlagen.

Reise durch alle Landesteile

Schweizer Volkslieder kamen im dritten Teil zum Zug. Gion Balzer Casanovas melodiöses, in rätoromanischer Sprache gesungenes Lied «La sera sper il Lag» kam sehr gut an. Davon konnte sich der anwesende Komponist gleich selber überzeugen. Mit welscher Leichtigkeit kam Emile Jaques- Dalcrozes Lied «à travers bois» daher und mit «ul Furmighin» von Hansruedi Willisegger wurde auch der südliche Landesteil berücksichtigt. Laut, fröhlich, ansteckend – so hörte sich «Dance in the Street» von Bob Chilcott an. Das Schlusslied, bei dem auch aktiv mitgemacht wurde, zeigte nochmals die Vielseitigkeit und das Können des Chors. Mit frenetischem Applaus klatschte sich das Publikum zwei spezielle Zugaben heraus.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

07.06.2010

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