Carlo Brunner (Dritter von links) und Martin Nauer (Zweiter von rechts) musizieren seit 40 Jahren gemeinsam. Zusammen mit der Superländlerkapelle spielten sich die beiden in Pfäffikon durch die vergangenen Jahrzehnte. Bild Irene Lustenberger
Carlo Brunner (Dritter von links) und Martin Nauer (Zweiter von rechts) musizieren seit 40 Jahren gemeinsam. Zusammen mit der Superländlerkapelle spielten sich die beiden in Pfäffikon durch die vergangenen Jahrzehnte. Bild Irene Lustenberger

Musik

Seit 40 Jahren gemeinsam auf der Bühne

Die beiden Ausserschwyzer Koryphäen der Ländlermusik, Carlo Brunner und Martin Nauer, feiern mit einer kleinen Ländlertour ihre 40-jährige Zusammenarbeit. Am Donnerstag begeisterten sie mit ihren Mitmusikern in Pfäffikon.

Der Saal des Hotels «Sternen» in Pfäffikon war bis auf den letzten Platz besetzt, als Carlo Brunner und seine Ländlerkapelle Punkt 20 Uhr die Bühne betraten. Im Publikum sassen nebst Freunden und Familien der Musiker auch Schlagersängerin Monique und die Schwinger Reto und Bruno Nötzli. Es schien, als ob Carlo Brunner und Martin Nauer jeden einzelnen Gast persönlich kannten.Kein Wunder, stehen die beiden doch seit 40 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Und dies war auch der Grund der Ländlertour, die die Formation als zweite Station nach Pfäffikon führte.

Zahlreiche Episoden

Moderator Kurt Zurfluh führte durch den Abend und gab Episoden aus den vergangenen 40 Jahren preis. So erfuhren die Zuhörer, dass die musikalische Zusammenarbeit von Brunner und Nauer im «Pilgerhaus» in Benken angefangen hatte. «Martin und Carlo kehrten dort oft ein wegen den hübschen Töchtern. Mit der Zeit haben sie gemerkt, dass die Töchter nicht besonders hübsch, aber praktisch waren», so Zurfluh, der in diesem Zusammenhang verriet, dass Martin Nauer seit dem ersten Auftritt am 13.Juni 1975 über jedes Engagement Buch führt. Aus dem Nähkästchen geplaudert Carlo Brunner erzählte, dass er einst in Basel spielen sollte, aber seine Instrumente zu Hause vergessen hatte. «Ich rief meinen Vater, der in Küsnacht wohnte, an und fragte ihn, ob er in Stäfa meine Instrumente holen und diese nach Basel bringen könne.» Mit drei Stunden Verspätung konnte Brunner dann endlich auftreten, sein Kollege Nauer hatte die Zeit überbrückt. «Lustig war auch, als wir drei verschiedene Tenüs hatten»,plauderte Brunner weiter aus dem Nähkästchen.«Die Trefferquote, dass alle vier Musiker gleich angezogen waren, lag bei 20 Prozent.»

Emotionen

Einer seiner emotionalsten Auftritte sei der «Musikantenstadl» in der DDR, in Cottbus gewesen, kurz nach dem Mauerfall. «Alle lagen sich in den Armen und weinten.» Gastformation war die 1967 gegründete Kapelle Toggenburgerbuebe. Die Ländlerkapelle Carlo Brunner trat in wechselnder Besetzung auf. So spielten zuerst Brunner (Klarinette, Saxofon), Nauer (Akkordeon), Philipp Mettler (Bass) und Rolf Müller (Piano). Letzterer wurde von Schöff Röösli abgelöst und amtete fortan als Schlagzeuger. Dann wurde Philipp Mettlers Vater Franz auf die Bühne gerufen, der sich ans Klavier setzte, während sein Sohn, der im Februar 40 Jahre alt geworden war, Klarinette und Saxofon spielte. Auch der Bassist der Superländlerkapelle, Roman Lämmler, sass im Publikum und wurde auf die Bühne geholt,so dass die Zuhörer auch in den Genuss des typischen «Superländlerkapelle »-Sounds kam.

Nicht ohne Waldvogel-Schottisch

Nicht fehlen durfte die wohl bekannteste Komposition von Carlo Brunner, der «Waldvogel-Schottisch», den er als 17-Jähriger geschrieben hatte. Zum Schluss gab es Standing Ovations, und das Publikum verlangte eine Zugabe. Diese gewährten die Musiker gerne. So endete das Konzert mit einer Attraktion, die auf diesem Niveau wohl nur Carlo Brunner und Philipp Mettler beherrschen: das gemeinsame Spiel auf einem Sopransaxofon. Mettler bläst ins Instrument, Brunner drückt die Klappen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Irene Lustenberger)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

28.09.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/BKevkT