Ernteten verdienten, langanhaltenden Applaus für ihre Leistung: Dirigent Urs Bamert mit seinen Musikern. Bild Verena Blattmann
Ernteten verdienten, langanhaltenden Applaus für ihre Leistung: Dirigent Urs Bamert mit seinen Musikern. Bild Verena Blattmann

Musik

Soldat Schweijk und eine Bilderausstellung

Bläser des Sinfonieorchesters Ausserschwyz konzertierten am Sonntagabend in der Aula der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) in Pfäffikon. Es war das dritte Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen des Orchesters. Die Werke von Robert Kurka und Modest Mussorgsky fanden bei den Zuhörern Gefallen.

Mit einem Konzertprogramm für Bläser – Holz- und Blechinstrumente – wartete das Sinfonieorchester Ausserschwyz an seinem dritten Jubiläumskonzert auf und erntete mit seinemVortrag auf hohem Niveau begeisterten Applaus. Den Roman «Der brave Soldat Schweijk», die tschechische Variante unseres Soldaten HD Läppli, nahm Robert Kurka, der amerikanische Komponist mit tschechischen Wurzeln, als Vorlage für eine Oper. Zuvor entstand eine Orchestersuite in sechs Sätzen, die vom Sinfonieorchester am Sonntagabend vorgetragen wurde.

Mit Soldat Schweijk im Militär

Die einzelnen Sätze wurden an einer Leinwand mit Cartoons und witzigen Texten untermalt. In den sechs Sätzen wurden die Geschichte Schweijks in seiner ganzen Komik, dem beinahe naiven Widerstand gegen das Militär, aber auch Schweijks Schlitzohrigkeit vorzüglich umgesetzt. Ob euphorisch beschwingt, melancholisch, witzig, verzagt oder rasant – der musikalische Leiter Urs Bamert führte sein Orchester einmal mehr gekonnt und mit viel Leidenschaft durch die Sätze.

Bilder einer Ausstellung

Ursprünglich als Klavierwerk komponiert, weckte Modest Mussorgskys Komposition «Bilder einer Ausstellung» schon früh das Interesse anderer Komponisten. Am Sonntag gelangte die Bearbeitung von Andreas Tarkmann für Bläser und Kontrabass zur Aufführung. Mussorgsky schrieb diesen Zyklus in zwölf Sätzen zum Gedenken an seinen Freund und MalerViktor Hartmann. Seine Bilder wurden während des Spiels auf der Leinwand eingeblendet.

Leistung von Orchester und Dirigent

Als Zuhörer musikalisch durch die Ausstellung zu schreiten und sich in die Bilder zu vertiefen, war ein wahrer Hörgenuss. Die klangvolle Melodie im ersten Satz «Promenade », die im Verlauf des Werks abgeändert immer wieder zu hören war, vereinnahmte den Zuhörer. Besonders zumAusdruck kam dies im dritten Satz «Il vecchio castello/Das alte Schloss».

Als Zuhörer mittendrin

Das Fagott stand bei dieser leisen, lieblichen, sehnsuchtsvollen Melodie in einem feinen Dialog mit den übrigen Instrumenten. Sehr schnell gespielt, spiegelte der – hohe Konzentration fordernde – Satz «Limoges» das alltägliche, bunte und hektische Markttreiben wider. Eher schwer und bedrückend zeigte «Catacombae» einen Gang durch die Pariser Katakomben. Bei «Hütte auf» glaubte man, das hämische Lachen der Hexe Baba-Jaga herauszuhören. Beschaulich, feierlich beschrieb zum Schluss die Musik im Satz «Das grosse Tor von Kiew» das Leben rund ums Stadttor mit einem Hauch von Stolz.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

01.07.2014

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