Geschenke erhalten die Freundschaft: Peter Ruckstuhl, Präsident Fastnachtsgesellschaft Wil, überreicht Fidelitaspräsident André Föllmi eine Fasnachtsplakette. Föllmi wird Ruckstuhl mit einer Wollerauer Häxe überraschen. Bilder Tobias Humm
Geschenke erhalten die Freundschaft: Peter Ruckstuhl, Präsident Fastnachtsgesellschaft Wil, überreicht Fidelitaspräsident André Föllmi eine Fasnachtsplakette. Föllmi wird Ruckstuhl mit einer Wollerauer Häxe überraschen. Bilder Tobias Humm
Schon mal vorgefeiert: Spinner-Clique-Mitglieder freuen sich auf den heutigen Maskenball.
Schon mal vorgefeiert: Spinner-Clique-Mitglieder freuen sich auf den heutigen Maskenball.
Hand in Hand: Diese gemischte Narrengruppe präsentierte sich in Wil in einer Fussgängerpassage.
Hand in Hand: Diese gemischte Narrengruppe präsentierte sich in Wil in einer Fussgängerpassage.

Brauchtum / Feste

Höfner Narrenfahrt nach «Lotschcity»

An der gestrigen 34. Höfner Narrenfahrt machten sich rund 600 Bööggen auf den Weg nach «Lotschcity». Dort feierten sie gebührend den Beginn der fünften Jahreszeit.

Mit der traditionellen Schwertübergabe wurde die Höfner Fasnacht gestern kurz nach 12 Uhr offiziell eröffnet. Gemeindepräsident Ueli Metzger, der sich als Häuptling der grossen und kleinen Narren gekleidet hatte, übergab mit dem Schwert auch gleich seinen Kopfschmuck an Narrenweibel Roger de Censi. Denn während der Fasnachtszeit sei auch er nur ein kleiner Narr, so Metzger.

Wilde Tiere zahm gemacht

Um 12.40 Uhr setzte sich dann der bunt dekorierte Zug voller aufwändig verkleideter Bööggen in Bewegung. «Lotschcity» hiess das Ziel der diesjährigen Narrenfahrt. Welche Ortschaft sich hinter diesem geheimnisvollen Namen verbirgt, sollte sich jedoch erst später zeigen. In den acht Waggons tummelten sich allerlei Gestalten: Wilde Tiere waren für einmal ganz zahm, furchteinflössende Teufel standen friedlich neben unschuldig aussehenden Engeln, Rotkäppchen teilte sich die Bank mit Biene Maja, und Polizistinnen liessen entflohene Häftlinge ausnahmsweise gewähren.

Kaum ein Durchkommen

Insgesamt kamen rund 600 Bööggen an die Narrenfahrt. Da verwunderte es nicht, dass es in den engen Gängen fast kein Durchkommen mehr gab. Besonders gedrängt war es im «Narrenpintli». Die beengten Platzverhältnisse taten der ausgelassenen Stimmung jedoch keinen Abbruch. Es wurde gelacht, gesungen und sogar der eine oder andere Jass geklopft. Narren verteilten Landjäger, Süssigkeiten und Königskuchen und gönnten sich natürlich auch den einen oder anderen Schluck.

Mit Musik zum Stadtsaal

Die knapp zweieinhalbstündige Fahrt führte über Pfäffikon SZ bis in den Kanton Zürich. Und schliesslich wurde auch das Ziel der Fahrt bekannt: Die Höfner Narren waren dieses Jahr in Wil SG zu Gast. Am Bahnhof wartete bereits die gastgebende Fastnachtsgesellschaft Wil (FGW). Angeführt von den Vereinigten Guggenmusiken und der Wiler Tüfelsgilde machte sich die bunte Narrenschar auf zum Stadtsaal. Die Passanten am Wegrand staunten nicht schlecht über den aussergewöhnlichen Besuch und machten eifrig Fotos.

Hörnli und Gerstensuppe

Im Saal angekommen, deckten sich die Narren mit dem traditionellen «Ghackets und Hörnli» und einer Gerstensuppe ein. FGW-Präsident Peter Ruckstuhl übergab André Föllmi, Präsident der Fasnachtsgesellschaft Fidelitas, eine Fasnachtsplakette und einen Wimpel und erhielt dafür die Wollerauer Hexenpuppe. Nach den Festreden wurde die Bühne den Bööggen überlassen, doch nur wenige schwangen das Tanzbein. Schon ziemlich bald leerte sich der Saal, und die Höfner verteilten sich in der Stadt. Pünktlich um 18.15 Uhr waren die meisten von ihnen jedoch wieder am Bahnhof und machten sich auf den Weg zurück nach Wollerau.

Verändertes Verkaufskonzept

Damit es nicht zu Hamsterkäufen kam und alle die Chance hatten, ein Billett für die Narrenfahrt zu bekommen, verkaufte die Fidelitas die Tickets heuer erstmals selbst am Bahnhof Wollerau. Dieses Konzept bewährte sich. Die Narrenfahrt war zwar dieses Jahr nicht ganz ausverkauft, André Föllmi war aber dennoch zufrieden. Er ist zuversichtlich, dass es im nächsten Jahr eine Fortsetzung gibt: «Nach 34 Jahren kann man ja nicht einfach so aufhören.»

Letzter Ball im «Neuhaus»

Mit dem Eintreffen des Zugs im Heimbahnhof war der erste Fasnachtstag aber noch lange nicht zu Ende. Denn im legendären Hotel «Neuhaus» konnte anschliessend gleich weitergefeiert werden. Zum letzten Mal fand dort der traditionelle Fasnachtsball statt. Wo im nächsten Jahr gefeiert wird, weiss man bei der Fidelitas noch nicht genau. Dass es wieder einen Ball geben wird, ist laut André Föllmi aber sicher.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

07.01.2011

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