Ein «Frühlingsfest» für Malerei, Fotografien und Skulpturen

Der frühere Wartsaal und das Stationsbüro Reichenburg sowie ein grosser Lagerraum der ehemaligen Haklekimberly Schweiz GmbH sind heute eine offene Kulturstätte. Am Wochenende lockten sie mit einer Ausstellung.

Die offene Kulturstätte von Donnerstag, 15.Mai, bis Sonntag, 18.Mai, im Bahnhofgebäude und der nebenan gelegenen Industriebaute lockte eine grosse Zahl an Besucher an. Das Motto «Frühlingserwachen» trägt den Namen zurecht, denn was hier alles an Malerei, Fotografien und Skulpturen präsentiert worden ist, wirkte überwältigend. Im Rahmen der Vernissage von letzten Donnerstag stellten sich die Kunstschaffenden mit Ausnahme der begründeten Abwesenheit von Heidi Marty-Kessler ihre Werke und sich gleich selbst vor.

Überwältigende Bergwelten

Doris Fedrizzi, aufgewachsen im St. Galler Rheintal, am Fusse des Alpsteins, präsentierte im ehemaligen Stationsbüro ihre ansprechenden und bekannten Bergbilder mit dem Ölpinsel erstellt, aber auch Skulpturen und Hinterglasmalereien waren zur Schau gestellt. Marie-Eve Hofmann-Marsy, geboren in Frankreich und aufgewachsen in Deutschland beeindruckte unter anderem mit ihren Fotografien aus den Dolomiten sowie aus dem im Bergell gelegenen Soglio. Bewundernswert war ein grösseres Monument einer sitzenden Frau, welche aus rund 4000 kleinen Einzelteilen erschaffen worden ist. Heidi Marty-Kessler, geboren in Siebnen, stellte ihre überaus gelungenen und humorvollen und farbenprächtigen Skulpturen aus Ton zur Schau. Der Schwerpunkt ihrer Skulpturen liegt in der Kleintierwelt. Diese wurden allesamt im Atelier von Marie-Eve Hofmann-Marty von Hand erschaffen und dann im Keramikofen gebrannt. Überwältigend waren die grossen und stark ausstrahlenden farbigen Blumenbilder in der grossen Halle der ehemaligen Firma Hakle-kimberly GmbH neben dem Bahnhofgebäude von Christian Rüetschi aus St.Gallen. Im Atelier und Schauraum fühlte man sich mitten in einem Blumengarten in Lebensfreude versetzt. Die frühere berufliche Tätigkeit von Rüetschi als Textildesigner wurden in seinen textilen Collagen miteinbezogen und ergänzt mit Acryl, Tusche und Ölkreide. 

Weitere Ausstellung geplant

Die Besucher zeigten sich begeistert und auch erstaunt, was man aus einem ehemaligen Stationsgebäude alles machen kann. Vor Abbruch der Industriebaute ist für Mitte September eine grössere Kunstausstellung mit Künstlern aus dem inneren wie äusseren Kantonsteil geplant.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul Diethelm