Kuhdame Gabi steht für das Foto und den Fotografen Konrad Lustenberger bereit. Bild Reto Betschart
Kuhdame Gabi steht für das Foto und den Fotografen Konrad Lustenberger bereit. Bild Reto Betschart

Kunst & Design

Konrad Lustenberger ist ein gefragter Kuhfotograf

Der Schwyzer Fotograf Konrad Lustenberger hat hauptsächlich Rindvieh vor seiner Kamera. Wie zum Beispiel die Kuhdame Gabi aus Rickenbach.

Kühe auf Alpweiden sind gern gesehene Fotosujets, die oft als Werbung für die Schweiz und ihre Tourismusgebiete eingesetzt werden. Bilder von Kühen sind aber auch für Zuchtverbände, Viehzüchter und Genetikanbieter wichtig, um ihr Angebot zu präsentieren. Dazu werden teilweise sogar Profifotografen aus dem Ausland eingeflogen.

300 Tiere pro Jahr

Ein sehr gefragter Kuhfotograf ist der Schwyzer Konrad Lustenberger, der jährlich um die 300 Tiere vor die Linse nimmt. Mit diesem Hobby begonnen hat der gebürtige Entlebucher vor 25 Jahren. Besonders die grossen Munis am Zuger Stierenmarkt hatten es ihm damals angetan. Später finanzierte er sein Agronomie-Studium mit Fotografieren. Heute arbeitet der 42-Jährige zwar hauptberuflich in der Futtermittelbranche. Pro Jahr ist der dreifache Familienvater aber mindestens eine Ferienwoche und viele Wochenenden für seine Leidenschaft unterwegs. Aufträge bekommt er unter anderem von Genetikanbietern wie Stöckli’s Genetic Service. Da Bilder von schönen Kühen für die Verkaufsförderung von Spitzen- Stieren eingesetzt werden, gab Besamer Rochus Stöckli den Auftrag, eine besonders attraktive Tochter des Zuchtmunis «Federer» zu fotografieren.

Fotoshooting auf der Ibergeregg

So fährt Konrad Lustenberger mit vier Helfern Richtung Ibergeregg zum Hof Ebnet der Familie Gwerder. Der Fotograf sucht nach dem optimalen Standort für die Aufnahmen. Wichtig sind ein ruhiger Hintergrund für das Bild und ein trittfester Untergrund für die Kuh. Das Kuhmodel mit dem Namen Gabi steht schon im Stall bereit. «Die Kuh wurde in den letzten Tagen gewaschen und ihr Haar geschoren. Weiter sind wir mit ihr laufen gegangen, damit sich Gaby während den Aufnahmen ruhiger verhält », erklärt Bäuerin Heidi Gwerder. Wie bei Models üblich, gibt es kurz vor dem Shooting noch den Feinschliff – hier mit der Viehbürste. Gabi wird zum Aufnahmeplatz geführt, wo sie von den Helfern zurechtgestellt wird. Fotograf Lustenberger gibt das Kommando, und sein Sohn Florian sorgt mit dem Klang einer Kuhglocke dafür, dass die Kuh auf ihn aufmerksam wird und so ihre Ohren nach vorne stellt. Zwei, drei Versuche und schon sind die Bilder im Kasten. Zum Abschluss macht Konrad Lustenberger in der Winterlandschaft noch ein Stimmungsbild von Gabi. Nun kann sie bereits wieder zurück in den warmen Stall zu ihren 14 Artgenossinnen.

Bald Schwinger vor der Linse

«Die Kuh war sehr umgänglich. Bei der Aufnahme merkte man sofort, wie ruhig der Bauer mit seinen Tieren arbeitet», betont der erfahrene Fotograf zum Abschluss. Nächste Saison wird er, der selber aktiver Kranzschwinger war, auch für den einheimischen Schwingerverband am Mythen unterwegs sein. Im Gegensatz zu den Kühen werden sich die starken Männer hoffentlich ohne Helfer ins rechte Licht stellen lassen.

Bote der Urschweiz (Reto Betschart)

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

12.02.2015

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