Unter der Leitung von Rafael Camartin konzertierte der Musikverein Schindellegi-Feusisberg und stellte die Perkussionsinstrumente in den Mittelpunkt. Bilder Micha Brandstetter
Unter der Leitung von Rafael Camartin konzertierte der Musikverein Schindellegi-Feusisberg und stellte die Perkussionsinstrumente in den Mittelpunkt. Bilder Micha Brandstetter
Raphael Christen kennt auf der Marimba keine musikalischen und technischen Grenzen.
Raphael Christen kennt auf der Marimba keine musikalischen und technischen Grenzen.

Musik

Rhythmische Klänge und Frühlingsgefühle im Maihofsaal

Am Samstagabend veranstaltete der Musikverein Schindellegi-Feusisberg sein traditionelles Frühlingskonzert.

Eine passendere Örtlichkeit als den Maihofsaal hätte es für dieses Frühlingskonzert des Musikvereins Schindellegi- Feusisberg im Wonnemonat, in dem die Schlaginstrumente im Zentrum standen, kaum geben können. Präsident Roger Zosso begrüsste das zahlreich erschienene Publikum: «Wir freuen uns, Ihnen rhythmische, temperamentvolle und faszinierende Klänge präsentieren zu dürfen. » Durch den Abend führte die Perkussionistin Doris Kyburz, die auf ansprechende Art viel Fachwissen vermittelte. Den Dirigentenstab schwang Rafael Camartin. Den Auftakt machte das Werk «Foundry» von John Mackey, das eine Giesserei musikalisch darstellt und aufzeigen will, dass kreative Perkussionisten aus beinahe allem ein Instrument herstellen können. Daher hat der Komponist für bestimmte Instrumente nur eine Klangfarbe beschrieben. «Wir stiegen alle in unsere Keller, stürmten den Baumarkt und zimmerten unter anderem aus Salatschüsseln und Hundenäpfen diese besonderen Instrumente selbst», erzählte Doris Kyburz. Da die Komposition zehn bis zwölf Perkussionisten erforderte, wurde der MSF von fünf Personen des Jugendblasorchesters Höfe verstärkt.

Virtuose am Marimbaphon


Darauf folgte das Stück «Tears of the Princess Kushinada Flowing in Hii» von Masanori Taruya, das durch besondere Klangfarben auffiel, da es aus Japan stammt und der Musikverein spezielle Taiko- und Shime-Daiko-Trommeln einsetzte. Es ist das Selbstwahlstück, welches das Orchester Ende Monat am Oberwalliser Musikfest vortragen wird. Wegen der vielen Takt- und Tempowechsel ist es sehr anspruchsvoll. Anschliessend betrat der vielseitige Luzerner Gastsolist Raphael Christen, der als einer der führenden Spieler der Marimba in ganz Europa gilt, die Bühne. Das Marimbaphon gehört wie das Xylofon, das Glockenspiel und das Vibrafon zur Instrumentengruppe der Platteninstrumente und wird mit vier Schlägeln zum Klingen gebracht. Der Künstler bot zusammen mit dem Musikverein Schindellegi-Feusisberg «Concerto for Marimba and Wind Orchestra» von Emmanuel Séjourné dar, eines der Highlights des Frühlingskonzerts. Die begeisterten Zuschauer applaudierten frenetisch und forderten eine Zugabe, die sie mit «You’re so Cool» von Hans Zimmer aus dem Film «True Romance» auch erhielten. Die ruhige Tondichtung «Endless Rainbows» von Brian Balmages drückte passend zum Frühling Hoffnung und Liebe aus. Vor dem letzten offiziellen Stück plauderte Moderatorin Doris Kyburz aus der «Schlägerkiste» und gab einige Anekdoten aus ihrem Register preis. Zum Abschluss spielte der Musikverein die Tondichtung «Malagueña» von Ernesto Lecuona, die ursprünglich als sechster Satz der Suite «Andalucía» geschrieben wurde. Bei den Zugaben brachte Raphael Christen seine Marimba erneut zum Singen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Micha Brandstetter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.05.2023

Webcode

www.schwyzkultur.ch/7gD2SV