Brauchtum / Feste

Lichterzauber und Höllenspektakel: Küssnachter Klausjagen war Mega-Event

Das ist ein Rekord. 1790 Klausjäger beteiligten sich am Brauchtumsanlass. Über 25’000 besuchten den Umzug im Dorf Küssnacht.

Das ist richtig eingefahren. Am Freitagabend war das Küssnachter Dorfzentrum fest in den Händen der Klausjäger und der Zehntausenden begeisterter Zuschauerinnen und Zuschauer. 25’000 an der Zahl wurden geschätzt, es könnten auch noch mehr gewesen sein. Petrus meinte es mit den Klausjägern denn auch gut: Während es am frühen Freitagmorgen noch regnete, war es am Abend trocken und mystisch mondhell. Genau die richtige Stimmung für den Brauchtumsanlass. Petrus, wohl selbst ein engagierter «Klausjäger », hielt die Regentropfen zum Auftakt des traditionellen Umzugs fern. Bei recht milden Plusgraden (3 Grad) konnten die Infulnträger ihre prächtigen, beleuchteten Kunstwerke tänzelnd zur Schau tragen und Tausenden von begeisterten Zuschauern in voller Pracht präsentieren und sie begeistern.

 

Gigantische Schar und ohrenbetäubender Klang

Wieder einmal zog eine stattliche Schar von insgesamt 1790 Beteiligten durch das Dorf. Die Zahlen allein sprechen Bände und bestätigen die ungebrochene Faszination dieses uralten Brauchs: 268 Infulnträger, 845 Klopfentrychler, 330 Sententrychler, 170 Hörner, 8 Fackelträger, 24 Chrüzlistreicher, 1 Samichlaus und 4 Schmutzli, 85 Musikanten, 12 Umzugsordner, 1 Lichtlöscher und diverse weitere Helfer. Insgesamt die erwähnten 1790, was ein Rekord ist. Das diesjährige Klausjagen lebte einmal mehr vom Lichterzauber der Iffelen, jener kunstvollen, leuchtenden Mitra-ähnlichen Kopfbedeckungen. Doch erst die schaurig-schönen Klänge machten das Erlebnis komplett: Das rhythmische Klopfen der Trychler (Kuhglocken), der knallende Rhythmus der Geislechlepfer und der monotone, unheimliche Ruf der Hornbläser sorgten für Gänsehautmomente. Es war ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus archaischem Brauchtum, das die Herzen der Zuschauer höherschlagen liess.

 

Bote der Urschweiz  / Erhard Gick

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

06.12.2025

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