Adriano Gisler, Enrico Anderes und Robert Mandic (von links) in ihrem Studio in Rothenthurm. Auf dem Bild fehlt Soulsängerin Kim Molinari. Bild: Simon Zumbach
Adriano Gisler, Enrico Anderes und Robert Mandic (von links) in ihrem Studio in Rothenthurm. Auf dem Bild fehlt Soulsängerin Kim Molinari. Bild: Simon Zumbach

Musik

Schwyzer Rap-Crew will hoch hinaus

Die Schwyzer Rap-Crew «SZ’s Finest» arbeitet derzeit an ihrem Debütalbum. Die Musik der jungen Schwyzer sorgt immer mehr für Aufsehen.

Klischees gehören zum Musikgeschäft dazu. Hip-Hopper beispielsweise, so heisst es, sprechen ständig Slang, tragen immer Caps, und ihre Hosen hängen tief in den Kniekehlen. Weit gefehlt, sagt zumindest der Steiner Rapper Adriano Gisler. Der 23-Jährige ist Teil der Schwyzer Rap-Crew «SZ’s Finest». «Es steckt viel mehr dahinter als nur das Klischee des Gangst errappers», sagt er. Zusammen mit Enrico Anderes aus Schwyz, Robert Mandic aus Goldau und der Berner Sängerin Kim Molinari gründete Gisler vor gut eineinhalb Jahren die Rap-Crew «Z’s Finest». Während Gisler die Texte zu den Tracks schreibt und rappt, kümmern sich Anderes und Mandic um die Produktion der Songs. Mit der Stimme von Kim Molinari alias «Tiny K» aus Bern lassen die Jungs auch eine Portion Soul in ihre Songs einfliessen.

«Es hat uns wieder gepackt»

Gisler, Anderes und Mandic kannten sich schon von früher, gingen teilweise gar zusammen zur Schule. Irgendwann verlor man sich ein wenig aus den Augen, vor eineinhalb Jahren haben sie den Kontakt zueinander jedoch wiederhergestellt. «Es hat uns wieder gepackt», freut sich Gisler. Anfang März konnten sie im Brunner Euphoria Club ihre sogenannte EP (Easy Player) «Blueprint» präsentieren. Darauf sind insgesamt neun Tracks zu hören. «Damit wollten wir Präsenz markieren und zeigen, dass es uns gibt», so Gisler. Mit dem Auftritt im «Euphoria » sei neuer Schwung reingekommen, sind sich die Schwyzer sicher. Das Echo sei durchaus positiv gewesen. Die auf Facebook hochgeladenen Videos seien sehr gut angekommen, ergänzen sie. Eine bestimmte Art von Sound gebe es bei ihnen nicht, sagt Produzent Anderes. Ob tiefgründige Texte oder fetzige Beats, die Jungs haben eine breite Palette zu bieten. «Wir machen den Sound, auf den wir gerade Lust haben», sagt Anderes. Inspirieren liessen sie sich vom Leben, fügt er hinzu. «Das tönt jetzt poetisch, ist aber wirklich so», sagt Gisler. Und auch ihre Herkunft, der Kanton Schwyz, soll sich in ihrer Musik widerspiegeln: «Wir versuchen, dass Leben im Kanton Schwyz in unsere Tracks einfliessen zu lassen, weil wir stolz sind, von hier zu sein», sind sich alle drei einig. Das Ganze sei für sie wie ein Tagebuch, meint Gisler. «Mit jedem Track kommt ein neues Kapitel dazu», sagt der 23-Jährige. Geld verdienen lässt sich mit der Musik jedoch nur schwer. Vielmehr sei es ein sehr zeitintensives Hobby, so Anderes. Wie alle in der Gruppe geht auch er einem Beruf nach und absolviert zudem nebenbei ein Studium gemeinsam mit Mandic. Mindestens einmal pro Woche versuchen sie sich zu treffen, um an neuen Tracks zu arbeiten. «Es ist einfach unsere Leidenschaft», sagt Adriano Gisler.

Langfristige Ziele

Das langfristige Ziel der Gruppe ist es aber, dass ihre Musik selbstfinanzierend wird, sprich sich ihre Einnahmen aus Gigs mit ihren Ausgaben decken. In erster Linie gehe es aber momentan darum, ihre Musik an den Mann zu bringen. Derzeit stehen einige grössere Projekte an. Die Crew ist momentan nämlich mit den Arbeiten an ihrem Debütalbum beschäftigt. Kürzlich sind sie zudem in ein neues Studio in Rothenthurm umgezogen, auch da gibt es noch einiges zu erledigen. Die Räumlichkeiten wurden ihnen von ihrem guten Freund und ebenfalls Rapper Simon Kym alias Kymanji zum gemeinsamen Umbau zur Verfügung gestellt. Zudem stehen in nächster Zeit auch einige Auftritte auf dem Programm.

Bote der Urschweiz (Simon Zumbach)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

20.04.2017

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www.schwyzkultur.ch/FBJjyG