Kabarett vom Feinsten - 1

Bühne

Kabarett vom Feinsten

Einmal mehr hat die Kulturkommission Sattel einen Volltreffer gelandet mit dem Engagement des Kabarettisten Bänz Friedli. Er unterhielt das Publikum bestens, auch wenn einem manchmal das Lachen im Hals stecken blieb.

Hausmänner sind in unserem Land immer noch eine Minderheit und werden oft noch schräg angesehen. Ob der wohl zu nichts anderem taugt? Erst recht einer, der aus Bern in Zürich eingewandert ist. Wer aber in den Genuss seiner regelmässigen Kolumnen kommt, wird auf dem richtigen Weg sein.

Ein Haushalt mit Frau und zwei Kindern respektive Jugendlichen ist mehr als ein 100-Prozent-Job. Das kann jede Frau auch bezeugen. Den Bernern wird ja nun ihre Langsamkeit nachgesagt. Die Bedächtigkeit hat sicher ihre Vorteile. Wenn man aber das Pensum von Bänz Friedli betrachtet, wird man unweigerlich zum Schluss kommen, dass der Zürcher Wohnort abgefärbt hat. Neben dem Haushalt schafft er es noch zu schreiben und als Kabarettist aufzutreten.


Ein Programm mit Tiefgang

Bänz Friedli kommt auf der Bühne praktisch ohne Requisiten aus, und das verlangt eine hohe Präsenz. Natürlich fehlte der Schal von YB nicht. Bei den Themen liess er nichts aus. Im Vorfeld hat er sich ausgezeichnet über Sattel und die Umgebung informiert, und so waren sowohl die Rivalität Sattel Rothenthurm wie auch die geläufigen Namen oder das neue Parkplatzregime der Gondelbahn ein Thema.

Sowohl die «Oberen» wie die «Unteren» waren in grosser Zahl anwesend, was aber nicht zu den vom Kabarettisten vermuteten Unruhen führte. Im Gegenteil, der Humor wurde trotz der nicht immer ganz einfachen Sprache sehr gut verstanden.

Ein Thema, das sicher nachdenklich stimmte, war «Zeit». Dazu gibt es so viele Aspekte. Bänz Friedli hat die Zeichen der Zeit erkannt und auf einen Punkt gebracht. Auch wenn früher vieles einfacher, aber nicht unbedingt besser war, zeigte er beide Seiten auf. Angst macht heute vor allem die Geschwindigkeit, mit der alles geschieht oder passieren muss. Natürlich für Berner noch etwas schwieriger. Genau deshalb braucht es Kabarettisten, die auf humorvolle, hintergründige Weise den Finger auf wunde Punkte legen.

Bote der Urschweiz / Fritz Lengacher

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

02.11.2017

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