Symbiose zweier Künstler: Gino Pelli hat die Skulptur geschaffen, Claudia Fagagnini fotografiert das Werk und reflektiert es in einer anderen Dimension. Bild Silvia Camenzind
Symbiose zweier Künstler: Gino Pelli hat die Skulptur geschaffen, Claudia Fagagnini fotografiert das Werk und reflektiert es in einer anderen Dimension. Bild Silvia Camenzind

Kunst & Design

Kunstgalerie statt Scheune

Nahe dem Letziturm in Sattel haben Patricia De Maertelaere und Gino Pelli eine Galerie eröffnet. Zwei Mal im Jahr finden Ausstellungen statt. Aktuell stellen zusammen mit dem Gastgeber zwei Künstler aus Belgien und eine Schweizer Fotografin aus.

Gino Pelli, der in Zug eine Galerie führte, hat sich nach einer Alternative umgesehen und sie vor drei Jahren nahe dem Morgarten-Schlachtfeld gefunden. Im Wydenhof auf der Schornen haben der Künstler und seine Frau Patricia de Maertelaere nicht nur ihr neues Zuhause gefunden. In der ehemaligen Scheune gibt es viel Platz für das Atelier und die Galerie. Die aktuell laufende Ausstellung «Invited II» ist bereits die zweite im Wydenhof.

Symbiose zweier Künstler

In seinem Atelier zeigt Gino Pelli Werke unter dem Titel «Bondage»: Skulpturen, Körper, die zurückgebunden werden. Sie machen sichtbar, wie der Mensch nach Freiheit strebt, aber zurückgehalten wird. «In welcher Form auch immer, wir alle werden zurückgebunden », erklärt Pelli dazu. Die Fotografin Claudia Fagagnini, Hirzel, hat die Werke zum Thema «Bondage» fotografiert und daraus wunderbare, grossformatige Bilder geschaffen – zwei Künstler in Symbiose.

Pixel und kleinste Detailarbeit

Patricia de Maertelaere stammt aus Belgien. Darum hat das Paar einen engen Bezug zu dortigen Kunstschaffenden. Zwei wurden für „Invited II“ eingeladen. Im grossen Raum unter dem Scheunendach zeigt Rick Vermeersch Gemälde von stehenden Menschen, meist nackte Frauen. Es sind Bilder mit einer starken Präsenz. Je näher man zum Bild hingeht, umso mehr wird es zu Pixeln. Das Ölgemälde wird zu kleinen Punkten. Im Erdgeschoss zeigt der 27-jährige Preben Van der Straete aus Gent winzige Skulpturen. Das irritiert, weil der aktuelle Kunstmarkt nach Grösse strebt. Um seine auf Säulen präsentierten Figuren genau zu betrachten, drückt man fast die Nase ans Glas. Nicht grösser als Playmobil-Figuren sind die Personen, in Aussagekraft und Feinarbeit wirken sie dennoch gross.

Kunstapéros

Die Ausstellung im Wydenhof kann an sonntäglichen Kunstapéros besucht werden, dabei laden Lounges im Garten zum Verweilen. Der Apéro an Pfingsten wurde vorwiegend von einem Publikum aus Richtung Zug und Zürich besucht. Gino Pelli plant zwei Ausstellungen pro Jahr, wobei auch Schweizer Künstler zum Zuge kommen werden.

Kunstapéros finden noch am Sonntag, 24. Juli, und Sonntag, 7. August, von 14.00 bis 18.00 Uhr statt.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

14.06.2011

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